
Manchmal sind das Themen, die die Gäste des Klosters Wernberg mitbringen. Denn die „Missionsschwestern vom Kostbaren Blut“ bieten hier oberhalb der Drau unter anderem spirituelle Programme an. Für Menschen, die mit unterschiedlichsten Sorgen und Nöten kommen. Oder für Frauen und Männer, die sich neu orientieren wollen und neue Kraftquellen suchen. Mit allen Sinnen. Hören, sehen, riechen, fühlen, schmecken. „Achtsam sein“, sagt die Schwester, „auch die kleinen Dinge wahrnehmen.“ Das kann eine Hagebutte sein, ein in der Morgensonne funkelnder Stein, der Morgentau an einem Löwenzahn oder eine besonders flockige Wolkenformation.

Zusammenhänge verstehen, Situationen begreifbar machen, schauen, warum man/frau sich über dies oder das geärgert hat. Dem Leben einen Sinn geben – Das haben sich die Missions-Schwestern zur Aufgabe gemacht. Nicht abgeschieden von der Außenwelt, sondern mittendrin. Man könnte auch sagen: Die Schwestern sind eher praktisch veranlagt als sich in theoretischen Debatten zu verlieren. Zupacken, zuhören, zugewandt sein.

Dabei beherzigen Monika und ihre „Mitstreiterinnen“ die Ideen des Ordensgründers, Abt Franz Pfanner. Ein Priester und Missionar aus dem 19. Jahrhundert (1825 bei Bregenz geboren, 1909 in Emaus in Südafrika gestorben). CPS lautet die Abkürzung für die Schwestern. Congregatio pretiosi sanguinis oder salopp: Die „Colossal Praktischen Schwestern.“

Die Gemeinschaft umfasst weltweit etwa 1.000 Schwestern in 97 Niederlassungen. Auch in Europa. Aber vor allem in Afrika, in Asien, Amerika und natürlich in Austria. Nach dem Motto des Abtes Franz Pfanner: „Wie schön ist doch Gottes Erde – und wert, darauf vergnügt zu sein.“