Nur wenig später bekommt Hans Fankhausers Hobby durch den sogenannten Zufall noch einmal einen kräftigen Schub. Der Freund seiner Tochter hatte ihn heimlich beim Guinness-Buch der Rekorde angemeldet. „Ich sollte den größten Holzaschenbecher der Welt fertigen“, lacht der Dornauberger. „Ich musste länger überlegen, ob ich das überhaupt möchte. Ich bin schließlich passionierter Nichtraucher und Sportler.“ Er wollte.

Denn zu dieser Zeit fällt der Nachbar einen 78 Jahre alten Ahornbaum. Mit passendem Umfang. Hans Fankhauser bekommt ein großes Stück davon und macht sich daran, den Holzaschenbecher Wirklichkeit werden zu lassen. Mit mehr als 50 Zentimetern Durchmesser, gut 1,60 Metern Umfang, 15 Zentimeter hoch und knapp 15 Kilogramm schwer. 2006 kommt die Jury aus London im Zillertal vorbei, begutachtet das für Raucher wichtige Utensil und befindet: „Well done, Hans.“ Schwarz auf weiß steht es auf der Urkunde, die in der Werkstatt an einem prominenten Platz hängt. „Ja, ich bin schon ein bisschen stolz darauf“, sagt er bescheiden.

„Leben könnte ich davon nicht“

Seither ist Hans Fankhauser damit ziemlich beschäftigt, neue Dinge zu kreieren. Längst tut er das auch auf Bestellung. Namhafte Gastronomen aus Wien, Graz, Salzburg oder Innsbruck ordern Aschenbecher. Selbst als das österreichische Nichtrauchergesetz in Kraft tritt, bleibt „Hansis urige Geschenkeküche“ gut im Geschäft. So heißt sein kleines Gewerbe, das er mit Passion betreibt. Aus ganz Europa poppen in seinem Computer regelmäßig eMails auf. Inhalt: „Ich habe von ihren Holzaschenbechern gelesen, könnten sie mir einen anfertigen und zuschicken?“ Kein Problem. Was vor Jahren als Hobby beginnt, „hat sich zu einer kleinen Aufbesserung der Rente entwickelt. Leben kannst du davon natürlich nicht.“ Viel Zeit für andere Dinge bleibt dennoch kaum.