Eventoplena: In Mayrhofen ist eine Straße nach dir benannt und es gibt eine Trekking-Runde, die deinen Namen trägt. Macht dich das stolz?
PH: Nein. Stolz ist nicht der richtige Begriff. Ich freue mich darüber, denn letztlich ist es eine sehr nette Anerkennung.
HA: Auch weil du eben nicht nur in den Zillertaler unterwegs warst, sondern weltweit. Der Everest z.B., den du 1978 mit Reinhold Messner ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen hast. Obwohl das damals als unmöglich galt, habt ihr das gemacht und doch sagst du, du seiest nicht auf dem Höhepunkt deiner Leistungsfähigkeit gewesen. Wie das?
PH: Natürlich war der Everest ein Highlight. Heute ist der Berg ja ganz anders zu begehen. Mit Fixseilen, Leitern oder dergleichen. Bei uns war das ein Abenteuer, so ganz ohne Computer und Handy. Wir konnten uns komplett auf den Berg konzentrieren. Reinhold und ich waren damals körperlich sicher gut drauf. Wie ich überhaupt sagen muss, dass Reinhold der beste Seilpartner war, den ich hatte. Er hat auf mich aufgepasst, wenn es bei mir mal nicht so lief. Oder ich auf ihn, wenn er mal Probleme hatte. Wir beide waren beseelt von der Idee, den Everest ohne Sauerstoff zu machen. Aber nicht um jeden Preis. Immer schön Schritt für Schritt. Das Gelände ist technisch ja nicht so schwierig. Steil, ja. Aber vor allem die Höhe hat die ganze Tour zu einer Tortur gemacht. Später, 1985 am Nanga Parbat, war ich körperlich sicher noch besser drauf.