Beeindruckt von der Tigertatze gehen wir weiter. Aufmerksam, gespannt auf das, was wir heute noch so zu sehen bekommen. An der nächsten Biegung bleiben wir wieder stehen. Kunjumon schleicht um die Ecke. Dann winkt er. „Kommt leise nach.“ Wir gehorchen. Etwa 150 Meter entfernt steht eine kleine Gruppe wilder Waldelefanten. Friedlich grasend, mit den Rüsseln spielend. Etwa 1.000 Elefanten leben im Periyar-Gebiet. Für mich ist das eine Premiere. Noch nie habe ich die wilden Dickhäuter in freier Natur gesehen. Mein Herz schlägt schneller. Ich bin überwältigt.
Und wieder queren einige Wildschweine die Lichtung. Unbeeindruckt von den Elefanten. Pralles Leben. Die Dämmerung setzt ein. Beseelt von diesen Eindrücken kehren wir ins Camp zurück.
In der Mitte des Bungalows flackert das Lagerfeuer. Naushad hat in der Küche gezaubert. Das Abendessen ist fertig: Dal wartet. Eine Art Püree aus Linsen und Kichererbsen, gespickt mit Chili, Knoblauch, Zwiebeln und Kreuzkümmel. Reis gibt es dazu, ein bisschen Huhn und Naan, ein indisches Fladenbrot. Und natürlich Tee. Einfach nur lecker.
Im Hintergrund knistert das Feuer. Die Guides sitzen an der Feuerstelle. Wir gesellen uns dazu. Satish übernimmt und erzählt lebhaft Geschichten. Über die Abenteuer im Dschungel, über Begegnungen mit Leoparden, Tigern und Elefanten und über unvorsichtige Gäste, die sich nicht an die Regeln halten. Zum Beispiel, wenn sie auf eigene Faust in die Wildnis gehen.