In der Wüste heiße ich Hamadi. Den Namen haben mir Mohammed, Mustapha und Khalid geschenkt, gleich nach der Ankunft und der Tee-Zeremonie zur Begrüßung. Die drei jungen Männer arbeiten für Ali Mohammed Banane, der mich in das Camp in die Dünen der Erg Chegaga gebracht hat. Morgens waren wir zu unserer vorerst letzten Autoetappe in Richtung Süden gestartet. Durch die Provinzhauptstadt Zagora bis nach M’Hamid, dem letzten städtischen Vorposten, bevor uns die Sahara verschluckt.
Kurz nach dem Städtchen mit seinen knapp 10.000 Einwohnern wird aus der Asphaltstraße eine Schotterpiste, um sich wenig später als Spur in der Wüste zu verlieren. Hier ein Autowrack, da ein alleinstehender Baum und Sand.
Überall Sand. Gelb, Orange, Goldbraun – das sind die Ton angebenden Farben. Die Räder des Off-Road-Wagens drehen ein wenig durch. Ein Schlingern. Ali scheint in seinem Element zu sein. Gekonnt steuert er gegen. Das Auto hinterlässt eine riesige Staubwolke. „Noch eine knappe Stunde“, sagt er, „dann sind wir im Camp.“
Kurvenreich ist der Weg und ein Auf und Ab wie auf hoher See mit dem Kutter. Je länger wir fahren, desto weniger Vegetation wächst links und rechts der Fahrtrinne. Irgendwann stehen nur noch vereinzelte Sträucher und Rucola-Büschel als grüne Farbtupfer in der ockerfarbenen Landschaft. In Sichtweite schimmern die ersten Dünen. In vielen Jahren wurden sie vom Wind aufgeschichtet. Und das Sahara-Gebläse macht das immer noch. Kleinste Partikel fegt es zusammen. Manchmal fliegen sie über das Meer bis nach Europa.