Diesseits von Afrika

Diesseits von Afrika

 28. Dezember 2024

Steil aufragend geht es auf geologisches Grenzgebiet (Bild: Naturfreunde Zell/Sele)

Etwas im Verborgenen liegt auch ein weiterer Schatz im Bergsteigerdorf Zell/Sele. Man muss sich ihn erarbeiten. Die Mela ist ein Erosionskessel, den es lohnt zu besuchen. Nicht nur, um skurrile Steinskulpturen zu betrachten. Sondern auch um den eingangs schon erwähnten Grenzfall auf eine noch speziellere Art zu erleben.

Gerald Hartmann mit Luka an der Kletterwand & Josef Piskernik und Max Rakuschek beim Terklbauer

Wer will, kann in der Koschuta mit einem Bein in Afrika und mit dem anderen in Europa stehen. Wie das gehen soll? Gerald Hartmann vom Geopark Karawanken weiß es. „Hier stießen vor Millionen von Jahren die Kontinentalplatten Afrikas und Eurasiens zusammen.“ Die Berge falteten sich auf und bilden die sogenannte „periadriatische Naht“. Mit Auswirkungen, die das Leben in dieser Region bis heute auf spezielle Art und Weise beeinflussen. Der Geopark bietet Exkursionen an, „bei denen die BesucherInnen das hautnah erleben und sprichwörtlich begreifen können“, so Hartmann.

Kulturelle und kulinarische Vielfalt am Rande der Koschuta

Und zum Teil auch schmecken. Denn vieles von dem, was in den beiden Gasthäusern in Zell/Sele angeboten wird, kommt aus der Region. Durch die besondere Bodenbeschaffenheit wachsen in dem Kärntner Hochtal beispielsweise Getreide- und Kartoffelsorten, die anderswo kaum gedeihen. Das wiederum hat Folgen für die Fauna. Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine, Hirsche oder Rehe fressen anderes Futter, was das Fleisch ganz anders schmecken lässt.

Beim Terklbauern von Familie Rakuschek kann man sich davon überzeugen. „Wie urig es dort ist“, resümiert Luka Lindič . „Das Essen war sehr lecker.“ Nicht nur deswegen ist der slowenische Alpinist vom Bergsteigerdorf im äußersten Süden Österreichs überrascht. „Was die Menschen inn Zell/Sele trotz aller politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen auf die Beine stellen, hat mich mehr als beeindruckt. Ich glaube, hier hat jeder Bürger mindestens drei Funktionen.“ Josef Piskernik, der Obmann der Naturfreunde muss lachen: „Anders geht es gar nicht. Wir haben so viele Herzen in unserer Brust. Aber alle schlagen irgendwie für unsere Heimat.“

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