Mann mit Tunnelblick

Irgendwann komme ich an. Als ich kürzlich wieder einmal mit der Deutschen Bahn in den Süden fahre, ist in Hannover vorerst Schluss. Zug kaputt. Umstieg. Hinein in einen völlig überfüllten ICE und Tunnel zählen.

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Gleis vier. Hauptbahnhof Hannover. Der ICE von Hamburg kommend hat seinen Geist aufgegeben. Die Lokomotive ist kaputt. Für einen bekennenden Bahnfahrer wie mich keine Überraschung. Eher Normalität.

Mit rund 45 Minuten Verspätung rollt der Zug Richtung München ein. Natürlich völlig überfüllt. Freie Sitzplätze? Fehlanzeige. Also bleibe ich im Bord-Bistro stehen. Dicht gedrängt mit anderen „Reisenden“. Am Tisch vor dem Bahn-Kiosk gruppieren sich vier Männer und eine Frau.

Sie haben Anschluss…

Treffpunkt Bordrestaurant

Bis auf einen Herren wirken alle ziemlich genervt. Der Zug nimmt Fahrt auf rast mit 250 Stundenkilometern durch Niedersachsen. „In wenigen Minuten erreichen wir Göttingen“, schallt es aus den Lautsprechern. „Dort haben Sie Anschluss an… .“ Wer kennt diese Ansagen nicht? In der Universitätsstadt verlassen etliche Menschen den ICE, ich nehme Platz am Bistro-Tisch.

Neben mir sitzt – ich nenne ihn Horst (er möchte anonym bleiben) – jener Fahrgast, der in stoischer Ruhe sein belegtes Brötchen isst und dazu einen heißen Filterkaffee schlürft. Ich komme mit Horst ins Gespräch. Nicht ahnend, was ich zu hören bekomme. Zunächst beschränkt sich unser Austausch auf die Misere der Bahn. Dass Züge kaum mehr pünktlich unterwegs seien, es zu Ausfällen komme.

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