R.I.P. Carlo

Von Flensburg bis Göttingen, von Emden bis Greifswald. In Norddeutschland dürfte Carlo von Tiedemann einen Bekanntheitsgrad haben, der gen 95 Prozent tendiert. Am Pfingstsonntag ist Carlo im Alter von 81 Jahren gestorben. Fast 25 Jahre lang sind wir uns regelmäßig begegnet. Auch zum Podcast.

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Der Kultmoderator und ich trafen uns zum Gespräch. Im Park der großen Sendeanstalt, die das Norddeutsch im Namen trägt. Wir waren Kollegen.

Irgendwann habe ich gefragt, ob Carlo nicht ein Interview geben wolle. Mit seinem wunderbar freundlichen „Dackelblick“ schaute er mich damals an und sagt: „Was ist an mir schon interessant! Jörgi?“

Das Moor und die Ruhe

Jede Menge. Carlo von Tiedemann war ein Naturliebhaber. Jeden Morgen ging er ins Himmelmoor bei Quickborn. Dort fand er all das, was ihm Menschen kaum geben können. Neben Ruhe und Stille den Zugang zum „lieben Gott“. „Ich bin ein gläubiger Mensch“, gab der gebürtige Pommeraner zu. „Der Chef da oben ist großartig. Er hört mir immer zu, egal was für seltsame Monologe ich führe.“

Diese Zwiegespräche mit dem Schöpfer sind es, die Carlo von Tiedemann in der Natur die Schöpfung noch begreifbarer machen. Am liebsten am Wasser. „Hörma, Jörgi, ich bin ein Fischkopf. Ich liebe das Meer. Auch, wenn es gelegentlich etwas unheimlich ist.“ Berge mag er auch. Nicht, weil er da dem lieben Gott näher wäre. „Dazu muss ich nicht auf einen Gipfel kraxeln.“

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