Natur

  • Welle der Berg-Geisterung

    Welle der Berg-Geisterung

    Unterwegs zu sein, bedeutet zumeist auch feine Gewässer zu besuchen. Als bekennende „Wasserratte“ ein Muss. Für mich zumindest. In den vergangenen sieben Tagen habe ich neun schwimmbare Orte entdeckt. Inklusive Bergkulisse.

    Weiterlesen: Welle der Berg-Geisterung

    Zunächst ein Abstecher nach Oberbayern. Zum Schliersee und zum Spitzingsee am und im Mangfallgebirge. Später nach Herrsching zum Ammersee und zum Waginger See im Chiemgau. Weiter in den Pongau und die Steiermark. Der Reihe nach.

    Der Schliersee gilt als ein beliebtes Ausflugsziel der Münchner. Nur rund 50 Kilometer von der bayerischen Landeshauptstadt entfernt. Das Gewässer schwappt an den gleichnamigen Markt, der schon im 19. Jahrhundert von Erholungssuchenden bevölkert wurde. Mehrfach diente der Ort als Filmkulisse.

    Der See ist rund 2,2 Quadratkilometer groß. In ihm findet sich eine kleine Insel. Sie trägt den Namen Wörth, der aus dem Althochdeutschen „Warid “ kommt und Insel bedeutet. Das Wasser des Schliersees ist recht klar mit Sichtweiten von bis zu viereinhalb Metern.

    Erfrischung nach Anreise

    Da macht das Schwimmen besonders viel Spaß. Knapp 300 Meter höher und gut zehn Kilometer weiter findet sich der Spitzingsee.

    Bis weit ins Frühjahr hinein ist er mit Eis bedeckt. Als ich jetzt dort schwamm, war das Wasser mit 19 Grad ideal zum Abkühlen nach einer langen Zugfahrt. Das lockert müde Knochen und erfrischt.

    Der Blick auf die Gipfel und Grate des Mangfall-Gebirges (Taubenstein, Rotwand oder Rauhkopf..) machen einen Schwumm auch zu einem Augenschmaus und einer Wohltat. Zu einer Welle der Berg-Geisterung.

    Seiten: 1 2 3 4 5

  • Freundin im Nebel

    Freundin im Nebel

    Zwei Wochen lang innerer Kampf. Soll ich trotz Erkältung ins Wasser? In der blauen Ecke die Vernunft, in der roten die Unvernunft. Oder heißen die Kontrahenten Einsicht und Emotion? Da kommt man schnell ins Schwimmen.

    Weiterlesen: Freundin im Nebel

    Letztlich ist es so: Seit ich denken kann, bin ich im Wasser. Schwimmen ist für mich viel mehr als irgendeine Bewegung – es ist Heimat, Freiheit, Seelenbalsam.

    Schwimmen gehört so selbstverständlich zu meinem Leben wie Atmen, Essen, Schlafen. An anderer Stelle habe ich Wasser als „meinen besten Freund“ bezeichnet. H2O trägt und reinigt – physikalisch und seelisch. Wasser stellt keine Fragen, es bewertet nicht, es ist einfach da. Ich halte das flüssige Element für etwas sehr lebendiges mit einem Gespür für Zustände. Wie sonst ließe sich erklären, warum ich mich im Wasser geborgen fühle.

    Richtig blöd

    Über Stunden und Kilometer kann ich schwimmen. Natürlich ist das körperlich anstrengend, weniger bis gar nicht seelisch. Im Gegenteil: Im Wasser tanke ich auf, schöpfe Kraft, habe ich Ideen, sehe trotz verschwommener Konturen vieles klarer.

    Jede unfreiwillige Schwimmpause zeigt, wie wichtig H2O für mich ist. Auch in den vergangenen zwei Wochen. Eine fette Erkältung zwingt zu einer Unterbrechung. Die erste seit ziemlich langer Zeit – und alles andere als willkommen. Richtig blöd!

    Seiten: 1 2 3 4 5

  • Wem gehören die Berge?

    Wem gehören die Berge?

    Eine interessante Frage. Sind beispielsweise die alpinen Gebiete in Österreich ein Raum, den alle nutzen und betreten dürfen? Oder gibt es Rechte, die die Nutzung der Gebiete einschränken? Ja und nein! Letztlich alles eine Frage von Kompromissen.

    Weiterlesen: Wem gehören die Berge?

    Wer Urlaub in den Alpen verbringt, hat es möglicherweise schon erlebt. An manchem Pfad oder Steig ist plötzlich Schluss. Abgesperrt. Etwa, um seltene Tier- und Pflanzenarten zu schützen. Weil es zu gefährlich wäre, einen Wald nach dem Sturm zu betreten. Oder es droht Steinschlag.

    Aber grundsätzlich sind weite Teile des alpinen Raumes betretbar. In Österreich zumindest. In anderen Anrainerstaaten gibt es zum Teil andere Regeln. In manchen Regionen sind die Betretungsrechte sogar unvollständig organisiert.

    Viele Gäste im kleinen Land

    Mit knapp 84.000 Quadratkilometern gilt Österreich flächenmäßig als eher kleines europäisches Land. Nachbar Deutschland bringt es zum Vergleich auf knapp viermal so viel.

    Rund 60 Prozent Österreichs zählen zu den Alpen. Womit das Land mit knapp 29 Prozent den größten Anteil am gesamten Alpenraum hat. Allein 2024 verbuchten Hotels, Gasthöfe und Pensionen, aber auch die alpinen Schutzhütten einen Rekord: Laut vorläufigen Zahlen von Statistik Austria 154 Millionen Nächtigungen und rund 47 Millionen Gäste-ankünfte.

    Für ein Land wie Österreich mit etwas mehr als 9,1 Millionen Einwohnern enorm. Zumal die Beherbergungs-betriebe zum Teil auf schwer zugänglichem Grund und Boden stehen. In Wäldern, auf Almgebieten oder im alpinen Gelände.

    Seiten: 1 2 3 4

  • Gefangen am Berg

    Gefangen am Berg

    Das Wort Freiheit nimmt Hanspeter Eisendle nur sehr selten in den Mund. Als Bergsteiger und Kletterer ist der 68-Jährige zwar viel in den Gebirgen der Erde unterwegs. „Mit tatsächlicher Freiheit hat das aber nur sehr bedingt zu tun“, sagt der Südtiroler.

    Weiterlesen: Gefangen am Berg

    Als Hanspeter Eisendle Anfang der 1980er Jahre die Prüfung zum staatlich geprüften Bergführer erfolgreich ablegt, hat er schon viele Gipfel und Grate gemeistert.

    „Meine Passion sind die Berge, das Klettern und das Bergsteigen“, sagt der gebürtige Sterzinger. Das Führen bezeichnet er bis heute dagegen etwas nüchtern als Broterwerb. Die Arbeit ist vielleicht zu einer zweiten Leidenschaft geworden.

    Als Bub in die Berge

    „Aber ich habe kein Hobby zum Beruf gemacht“, stellt Eisendle klar. Den Begriff Beruf mag er nicht sonderlich. „Mich hat niemand zu dem berufen, was ich tue. Und das Bergsteigen ist nicht irgendeine Freizeitbeschäftigung, sondern eine Leidenschaft.“ Der dreifache Familienvater lernt die Berge schon sehr früh kennen.

    Mit seinen Eltern hält sich der junge Hanspeter oft auf der Alm auf. Dort erlebt er Mutter und Vater „ungezwungener und glücklicher“ als in der Stadt. Der Logik eines heranwachsenden Jungen folgend, überlegt er sich: „Oberhalb des Almgebietes muss es noch weniger Pflichten und Regeln geben.“

    Seiten: 1 2 3 4