
Wie geht es Euch, wenn Ihr durch die Dolomiten wandert, in den Loferer Steinbergen Skitouren macht oder am Großglockner „herumturnt“? Bei mir, und das sage ich aus tiefster Überzeugung, ist vieles im Fluss. Es gibt Momente an und in den Bergen, in denen denke ich so gut wie nicht. Klar entscheide ich, ob ich diesen Griff beim Klettern wähle, diesen Pfad zum Gipfel beschreite oder in jenen Bergsee gehe, um mich abzukühlen.

Mein Hirn beschränkt sich also auf das, was gerade jetzt relevant und wichtig ist. Nicht auf das DAVOR oder DANACH. Der Kopf wird durchgepustet. Beim Schwimmen im Meer oder in einem See gelingt mir das übrigens auch. Da bin ich, wie Psychologen sagen, im „FLOW“. Dann entleert sich das arbeitende Hirn, sortiert dies oder jenes und schafft Platz für neue Eindrücke. Ein Gefühl der Gelassenheit, der Leichtigkeit, des Dahinschwebens… einer gewissen Zufriedenheit. Oder ist das so etwas wie Glück? Nicht im Sinne von Lottogewinnen, sondern von Lebensqualität. Zeit und Raum scheinen in diesen Momenten keine Rolle zu spielen. Das Tolle daran: Oft kehre ich nach einem solchen Tag in meine Unterkunft oder eine Hütte zurück, habe eine Idee. Und zwar, wie ich dieses oder jenes Problem lösen kann. Das Hirn hat sich im wahrsten Sinne zurechtgeschüttelt und anders verschaltet. Ein Hochgefühl. Wenn dann auch noch die kulinarische Seite ins Spiel kommt, ist ein ohnehin schon gelungener Tag perfekt. Das kann verdammt süchtig machen…
„Die Natur genießen und in Kindheitserinnerungen schwelgen, Österreich und die Berge sind schon beim Grenzübertritt eine andere und schönere Welt.“
Michael Zimmer

Apropos Essen & Trinken: Für 151 Teilnehmer der Umfrage sind Kaiserschmarren, Germknödel und die berglerischen Schmankerl sehr entscheidend. Wer will es ihnen verdenken. Nicht umsonst sagen andere Leute über mich, ich sei unter anderem auch ein Strudel-Vernichter. Gegen Palatschinken, Marillenknödel oder einen richtig guten Schweinebraten mit „Kloß und Soß“ wehre ich mich äußerst selten. Nämlich NIE.
Sehr schön geschrieben, lieber Jörg.
Genau die Gefühle habe ich am Meer, im Wattenmeer, im Nichts. Wo es nur Himmel und Wasser gibt.
Und dann allein oder , wie du schreibst, ein Geschenk, in Zweisamkeit schweigend geniessen.
Das freut mich, liebe Rela