
Das Wort Entschleunigung mag ich übrigens nicht. Da halte ich es eher mit dem österreichischen Schriftsteller Franz Seraphicus Grillparzer (1791 – 1872): „Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.“ Von diesen Augenblicken gibt es viele. Aber nehmen wir sie immer bewusst wahr? Schätzen wir sie? Die Summe der Momente ist unser Leben. Oder wie es der französische Essayist Joseph Joubert (1754 – 1824) ausdrückt: „Die Zeit ist Bewegung im Raum.“
Die Vielzahl der Momente in Summe ist unser Leben. Oder wie es der französische Essayist Joseph Joubert (1754 – 1824) ausdrückt: „Die Zeit ist Bewegung im Raum.“ Ob wir uns langsam oder schnell in diesem Raum bewegen, das ist letztlich unsere Entscheidung. Äußere Umstände zwingen gelegentlich zur Eile. Auch das gehört zum Leben. Doch kann ich mich gegen hohes Tempo oder enormen Druck entscheiden. Ganz bewusst.

Wie wäre es mit einer Pause? Zeit nehmen zum Durchschnaufen. Atmen. Fünfe gerade sein lassen und in aller Ruhe einen Kaffee trinken. Vielleicht nur irgendwo in einer Wiese sitzen und sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen. Sich Zeit nehmen. Denn Zeit ist genügend vorhanden. Unendlich sogar… Nur unsere eigene ist begrenzt. Und zwar von Anfang an. Im Moment der Geburt ist klar, dass dieses eine Leben irgendwann vorbei sein wird. Mit zunehmendem Lebensalter habe ich das begriffen.
„Die Zeit ist der Stoff, aus dem das Leben gemacht ist“
Carl Julius Weber
„Demokritos oder hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen. Von dem Verfasser der Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen.“ So heißt vielleicht das bedeutendste Werk des Schriftstellers Carl Julius Weber (1767 – 1832). Ein Fundus satirischer Beobachtungen, in dem ich immer wieder stöbere. Dann nehme ich mir Zeit, um auf Sprüche wie diese zu stoßen: „Die Zeit ist der Stoff, woraus das Leben gemacht ist, und in keinem Kaufladen finden wir neuen.“
