Der Monte Perdido
Wann kann man schon auf einen Berg kraxeln, der verloren ist? Das ist die deutsche Bedeutung des Monte Perdido in den spanischen Pyrenäen. Mit 3.355m immerhin der dritthöchste Gipfel des gesamten Massivs, das sich vom Mittelmeer bis zum Atlantik erstreckt. Ein wilder Gebirgsstock.
Unterwegs im Welterbe
Längst nicht so gut erschlossen, wie wir es aus den Alpen kennen. Das macht aber den Reiz der Pyrenäen aus. Der Monte Perdido steht in der spanischen Provinz Huesca in der autonomen Region Aragon. Der Berg befindet sich im sagenhaften Nationalpark Ordesa. Ein Gebiet, das den Vergleich mit dem Grand Canyon in den USA nicht scheuen muss und seit 1997 zum Welterbe der UNESCO gehört.
Der einfachste Weg hinauf zum Gipfel beginnt im Refugio de Goriz auf 2.200m. Gut sechs Stunden sollten versierte und konditionsstarke Bergsteiger:innen für Auf- und Abstieg einplanen. Von der Hütte geht es erst einmal zum Lago Helado (zum gefrorenen See). Oberhalb davon biegt der Pfad nach Südosten ab. In der Geröllrinne La Escupidera warten zwei kurze leichtere Kletterpassagen (I-II). In engen Kehren hinauf (ca. eine Stunde) bis zu einem abschüssigen Grat. Nur noch einige Meter bis zum Gipfel und einem Panorama der Extraklasse.
Die Besteigung des Monte Perdido ist eine herausfordernde und abwechslungsreiche Tour, die guten Orientierungssinn und eine stabile Kondition verlangt. Sie sollte nur bei stabilen Wetterverhältnissen gemacht werden. Nicht ganz einfach. Denn wie überall in den Bergen, schlägt das Wetter auch in den Pyrenäen schnell um.