Brücken statt Bomben

Brücken statt Bomben

 27. Februar 2022

Manchmal schwanken Brücken, weil sie nur so eine Verbindung über einen reißenden Fluss oder eine Schlucht schaffen. Weil eine feste Konstruktion aus Stein und/oder Beton einfach zu teuer wäre. Oft fehlt es auch am Material. Dennoch bauen Menschen Brücken, weil sie von A nach B möchten. Um andere Menschen zu treffen, Besorgungen zu machen oder einfach nur, um zur Schule zu gelangen. Es geht zumeist um Verständigung und Gemeinschaft. Friedlich. Ohne wahnwitzige Machtgelüste.

Marode: Köhlbrandbrücke in Hamburg

Nur manchmal passiert auch das. Brücken, die in mühevoller, oft langer Arbeit entstehen, werden gesprengt, abgebrochen und gekappt. Binnen weniger Momente ist so ein Bauwerk zerstört. Es wird dauern, bis es wieder steht. Vorausgesetzt, eine Brücke ist erwünscht. Man erinnere sich an den Oscar prämierten Film „Die Brücke am Kwai“. Ein Lehrstück über den Unsinn des Krieges, über die Absurdität von Pflicht und Gehorsam. Dass die Einsicht, Brücken zu errichten und zu erhalten, sinnvoller als ihre Zerstörung ist, liegt auf der Hand. Diese Form der Vernunft scheint jedoch nicht jedem gegeben zu sein oder zu schmecken.

„Mit den Brücken bin ich völlig bei Dir! Mit der Einsicht ist es so eine Sache … Die ist, glaube ich, für jeden etwas anderes.“

Anna Krämer, Facebook-Post auf die Frage: Brücken bauen oder zerstören?

Dass Brücken mehr als mitunter imposante Bauwerke sind, ist jeder Betrachterin und jedem Betrachter klar. Brücken haben eine enorme Symbolkraft. Sie verleihen Hoffnung auf eine kurz- und langfristige Zukunft. Sie geben zumindest eine gewisse Sicherheit. Jedenfalls eine bequemere, als eine Schlucht zu umgehen, sich durch reißende Stromschnellen zu kämpfen oder eine vielbefahrene Straße zu queren.

Geprüftes Vertrauen?

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