Der Wiederholungstäter

Der Wiederholungstäter

 22. Juni 2024

Selbst wenn alles eingefroren ist: Stillstand gibt es nicht. Gerade in den Dolomiten ist das gut ersichtlich

Stillstand existiert auf unserem Planeten kaum. Selbst die höchsten Berge der Erde sind in Bewegung. Sie wachsen oder schrumpfen. Sie verändern sich. Wälder schlafen nie. Dort ist immer etwas los. Nur weil wir es vielleicht nicht wahrnehmen, heißt das nicht, dass irgendetwas starr wäre.

Ein Auf. Ein Ab. Immerzu.

Im Reintaler See in Tirol bei Kramsach

Selbst in der Wüste herrscht so viel Leben. Man muss nur genau hinsehen, spüren, hören, riechen, schmecken. Dann entdeckst du immer etwas, das lebt. Im Wasser ist es das Gleiche. Es mag stehende Gewässer geben. Aber sie sind voller Leben. Flüsse und Bäche strömen unablässig. Selbst wenn lange Trockenperioden sie trocken fallen lassen. Irgendwann regnet es, schmilzt Schnee und die Fluss- und Bachbetten füllen sich wieder. Ein Auf. Ein Ab. Immerzu.

Schwimme ich, wie kürzlich wieder, in einem rauschen Bach, dann sauge ich dieses Wechselspiel auf wie ein Schwamm. Für mich ein Symbol unserer ach so schnelllebigen Zeit. Digitalisierung, Change, Entwicklung, Veränderung… . Ich kann mich entweder unkontrolliert in den Strom begeben und mich verändern lassen. Ich kann aber aus freien Stücken entscheiden, ob ich mich den Strömungen aussetze und schaue, wie ich mich dort zurechtfinde. Das ist vielleicht nur der erste Schritt in die Mitgestaltung. Für mich liest sich das nicht nur verlockend, sondern vernünftig.

Dass ich so gerne schwimme, hat vermutlich genau damit etwas zu tun. Wasser ist ein Medium, ohne das unsere Welt nicht leben könnte. Am aller wenigsten wir Menschen. Darum liebe ich es, ein Wiederholungstäter zu sein.

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