Aber erst steht die Bergtour an. Heute früh. Etwas Dunst hängt noch zwischen den Bäumen und lässt erahnen, warum das Gebiet um den Müggelsee Müggelberge heißt. „Müggel“ stammt aus der grauen Vorzeit und hat seine Wurzeln wohl im Indogermanischen „Mighla“, was so viel wie Nebel oder Wolke bedeutet. Trotz des leichten Dunstes brechen Sonnenstrahlen durch die Äste. Unter unseren Füssen raschelt das Laub.
Christine und ich queren die große Straße (Müggeldamm), die den Köpenicker Forst durchzieht. Nach nur wenigen Metern wartet das erste Hindernis. Ein umgestürzter Baum versperrt den Weg. Wir nehmen diese erste Prüfung an. Mutig überklettert Christine die Hürde. Erleichterung.
Das stärkt das Selbstvertrauen für weitere Aufgaben. Schließlich liegen noch fast 80 Höhenmeter (in Worten achtzig) auf uns. Da heißt es haushalten mit den Kräften. Wir hören einen Specht. Oder besser: Sein Hämmern. Ein kühler Luftzug wirbelt das Laub auf. Wir sind im Wald. Allein. Keine anderen Menschen. Nur wir und die Bäume und der Specht, der eine kurze Pause macht, als ich seine Sinfonie für 999 Klöppelschläge aufnehmen möchte. Doch die Record-Taste bleibt gedrückt.