Über das Snowtrail-Dogcamp schallt ein Jaulen, ein Heulen, ein lautes Bellen. Die Huskys sind längst schon wach. Schlafen die Hunde überhaupt? „Klar, tun sie das“, sagt Lotti Meier. Die Schweizerin ist eine Frühaufsteherin. Das muss sie auch sein. Denn die 86 Schlittenhunde haben Hunger. Zweimal am Tag bekommen die Tiere ihr Futter, damit sie das tun können, was sie am liebsten machen: Rennen, laufen, Schlitten ziehen.
Lotti Meier lebt in Lappland. Genauer gesagt in Nordschweden. Skaulo 92 in Gällivare. Übersetzt bedeutet der Name so viel wie „Erztal.“ Minus zehn Grad zeigt das Thermometer an der Wand des großen Holzhauses. Nicht sonderlich kalt in einer Region, in der es gerne auch mal Minus 25 oder 30 Grad hat. „Fast schon Sommer heute“, schmunzelt Lotti. Jene Frau, die vor 26 Jahren dem „Husky-Virus“ erliegt, ihren gut bezahlten Beruf als Modedesignern in der Schweiz aufgibt und in den hohen Norden zieht.
Weil sie sich verliebt hat. Vor allem in die Huskys, aber auch in die Kälte, in die Stille, in Lappland. Das passiert, als sie zum ersten Mal am Polarkreis ist. Auf Schlittenhundetour in Finnland. Lotti Meier, die bis dahin Unterwäsche entwirft, sitzt mit einer aufgespießten Bratwurst am Lagerfeuer. Im warmen selbstgestrickten Pullover, Daunenjacke und dicken Stiefeln. „Das war das komplette Gegenteil von dem, was ich seinerzeit tagtäglich im Job gemacht habe“, lächelt die im Kanton Aargau geborene Frau. „Aber da am Feuer war ich das erste mal wieder Lotti, war ich ich.“
Sehr schön beeindruckend und nah
Danke Jörg
Das belebt nochmal diese unvergessliche Zeit
Liebe Gabriele, das freut mich. Danke…