Durch die Hölle zum Himmel

Durch die Hölle zum Himmel

 15. März 2021

Mode ist der Musherin in zwischen wurscht

Und deshalb läuft Frau Meier in Lappland auch gerne mit dicken, warmen Klamotten herum. Die sind an der ein oder anderen Stelle etwas zerschlissen. Die Hunde springen sie an, die Tiere freuen sich jedes Mal, wenn sie ihre „Musherin (Schlittenpilotin)“ sehen. Da wedelt der Schwanz mit dem Hund. „Klar reißt da mal der Stoff. Na und?“, fragt Lotti, ohne jedoch eine Antwort zu erwarten. „Es ist mir wurscht.“ Denn die Lodge ist ihr Reich. Wen das stört, dem wird das hier nicht gefallen.

Lebensfreude zwischen Mensch und Tier

Auch das ist der starken Frau egal. Die Huskys sind ihr wichtiger. Vom Wesen her sind sie eher katzenartig, sicher nicht unterwürfig. „Du musst dir wie bei Katzen das Vertrauen erarbeiten, das fasziniert mich“, erzählt Lotti. Dabei leuchten ihre Augen. Das ist Liebe und 100prozentiges Vertrauen. „Wir arbeiten als Team. Und glücklicherweise lieben die Hunde und ich das Gleiche. Nämlich mit dem Schlitten durch die Weite Lapplands zu gleiten.“

Leithunde sind sicher keine dominanten Tiere
Viel Natur, keine großen Städte und „Polarlichter“

Als Lotti Meier hierher kam, stand hier eine kleine baufällige Hütte. Sonst nichts. Über viele Jahre baut sich die Schweizerin in mühevoller Arbeit ihr neues Zuhause auf. Wobei sich die heitere Frau überall auf der Welt daheim fühlen kann. „Ich bin ein Baum mit ganz flachen Wurzeln.“ Seit einigen Jahren bekommt Lotti Hilfe. Von Lies Neckebroeck, einer jungen Belgierin und Cäsar Hecht, einem jungen Tischler aus Sachsen. Bei ihnen weiß die Chefin die Lodge, und vor allem die Hunde in guten Händen. Das beruhigt. „Deshalb bin ich jetzt offiziell auch in Pension“, zwinkert Lotti. „Ich mache jetzt nur noch das, was mir wirklich Freude macht.“

Lies und Lotti – fast wie Tochter und Mutter

Im Mai geht es dann wieder für einige Monate zurück in die Schweiz. In Lottis geliebte Berge. Gerne ist sie dann mit kleinem Zelt, Rucksack und Schlafsack auf dem Rücken unterwegs. Als sie in den sogenannten Unruhestand geht, hat die Eidgenossin das Bergwandern für sich als neue Herausforderung entdeckt. „Ich konnte ja nicht den ganzen Tag in die Glotze gucken.“ Dass sie für ihre Draußen-Aktivität gelegentlich seltsame Blicke erntet, lässt die Husky-Farmerin kalt. „Mir tun die Berge so gut. Das ist das, was zählt.“ Bergsteigerin aber hätte sie nicht werden wollen. Das wäre ihr nach eigener Aussage wohl körperlich zu anstrengend geworden.

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