Jetzt sitzt Lotti Meier am großen Tisch im Gemeinschaftsraum der Lodge. In der Küche klappert es. Draußen räumt jemand den Schnee von der Holzterrasse. Wunderbare Winterwelt in Lappland. Die Gäste sind ausgeflogen nach Kiruna, sich die nordschwedische Stadt anschauen, die durch den Erzabbau reich geworden ist. Lotti kennt das alles, ist aber lieber daheim geblieben. Die Ruhe auskosten. „Stille ist wunderbar“, findet die Gastgeberin. „Zu viele Geräusche stressen mich schnell.“ Menschen, denen Stille Angst macht, rät Lotti: „Dann muss man sich mit sich beschäftigen. Viele rennen bei Stille vor sich weg. Und dann stimmt was nicht.“
Sich selbst zu begegnen: Das ist für die manchmal auch energische und ungeduldige Frau inzwischen Alltag. Nicht mehr verstellen, nur damit dies oder jenes funktioniert. „Ich bin da ziemlich kompromisslos geworden.“ In der Lodge in Gällivare spielt das auch kaum eine Rolle. Im Team wird viel ge- und besprochen. Dann weiß jeder und jede, was zu tun ist.
Blick nach draußen: Der Avvakko, der gut 750m hohe Hausberg hier, leuchtet grau-weiß über die Region. Wie oft Lotti schon dort oben war, weiß sie nicht. „Aber von dem großen Steinhaufen aus hat man/frau eine tolle Aussicht.“ Die braucht Lotti Meier gelegentlich. Auch, um zu überlegen, was war und noch kommen soll. „Manchmal wäre ich gerne ein Adler“, erzählt sie. „Die sind so herrlich frei.“
Ob sie ihr früheres Leben in der Modebranche vermisst? „Bestimmt nicht.“ Stört es sie, dass sie hier viele Männer in Strumpfhose sieht? „Das interessiert mich nicht.“ Lautes ansteckendes Lachen. „Was für eine Frage?“ Und ihre Unterwäsche? String oder Modell warm und trocken? „Bestimmt letzteres.“ Wieder Lachen. Lotti Meier hat ihren Weg gesucht und offensichtlich gefunden. Vor allem, wenn sie mit den Huskys unterwegs sein kann. „Das ist der Himmel für mich.“
Sehr schön beeindruckend und nah
Danke Jörg
Das belebt nochmal diese unvergessliche Zeit
Liebe Gabriele, das freut mich. Danke…