Während meiner Zeit, als ich fast zwei Jahrzehnte im Langstreckenweltcup schwamm, genoss ich die Zeit im Winter in Südamerika immer sehr… endlich im Freien schwimmen, auch wenn es sehr heiß war. Öfters musste ich einen Temperaturunterschied von 40 Grad und mehr in kürzester Zeit verkraften.
Es gab aber auch Zeiten, in denen ich – schon ahnend – in Kanada bei Rennen erst zehn Minuten nach dem Startsignal ins Wasser ging. Um dann ein 40-Kilometer-Race bei einer Wassertemperatur von ca. 16 Grad bereits schon nach 40 Minuten zu beenden. Weil mir kalt war. Genau: Ja, mir war kalt.
Dennoch ist die Faszination geblieben. Die Begeisterung darüber, wie man – in diesem Fall ich – den Körper dazu bringen kann, sich an unterschiedlichste Wassertemperaturen anzupassen. Von mehr als 30 Grad bis zu deutlichen Minusgraden. Und das nicht nur im gemächlichen Tempo schwimmend, sondern auch schnell. Erst vor wenigen Tagen gelang mir als erster Mensch überhaupt, die sogenannte Eismeile (gut 1.600 Meter) unter 20 Minuten zu absolvieren. Mit 19 Minuten und 21 Sekunden blieb ich sehr deutlich unter der 20er Schallmauer. Zwar nur eine Trainingseinheit, aber immerhin. Geht nicht, gibt’s nicht. Um es mit einem Werbeslogan zu sagen: „Nichts ist unmöglich.“