
Eine Zugfahrt, wie ich sie schon unzählige Male gemacht habe. Ein überfüllter Waggon. Überall Husten, Schnupfen, Röcheln. Die Lüftung im Großraumwagen leistet als „Viren-Schleuder“ ganze Arbeit.
Schon während der Fahrt kriecht ein ungutes Gefühl durch Füße und Bauch. Wenige Tage später kränkele ich. Eine Bronchitis – hartnäckig, tief sitzend. Kein harmloser Infekt, eher ein zäher Gegner. Ein Kontrahent, der die Luft nimmt und Kräfte raubt.
Zu viel Zug in der Bahn

Meine Vernunft sagt mir sofort: „Lass das mal mit dem Schwimmen.“ Ich füge mich. Gut eineinhalb Wochen nicht schwimmen, nicht atmen wie sonst, nicht gleiten, nicht loslassen. Jeder Tag, der ohne ein sportliches Bad ins Land geht, fühlt sich ein bisschen wie ein verlorener an. Trister grauer Herbst im sonnengefluteten Frühling. Oder wie ein ausgetrockneter, träger und schwerer Sack, den ich mit mir herumschleppe. Noch ist es keine Depression. Woher ich das weiß? 45 Jahre Erfahrung.

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