In anderen Ländern gibt es eine lange Tradition, was das Eisschwimmen angeht. In Russland, Skandinavien und den Baltischen Staaten etwa gehört das Bad im eiskalten Wasser fast schon zur Volkskultur und zum guten Ton. Es fördert dort das Wirgefühl und gehört zum Alltag dazu wie ins Kino zu gehen, gemeinsam etwas zu essen oder einen Spieleabend zu organisieren. Deshalb haben die Menschen dort einen riesigen Erfahrungsschatz, wie sie sich für das Danach vorbereiten.

„Schon daheim wärme ich meine Handtücher und die flauschige Fußmatte im Wäschetrockner auf. Später wickele ich damit meine kalten Füße ein. Ein wohliges Gefühl. Das beste überhaupt“

Marge Reinap Tallinn

In einem Staat wie Kanada wäre das mit dem Vorwärmen allerdings so eine Sache. In Nordamerika sind die Entfernungen verglichen mit Deutschland andere. 100km – das ist Nachbarschaft. Für uns ein längerer Tagesausflug. Da hilft es freilich, wenn das Auto über eine funktionierende Sitzheizung verfügt.

„Nach meinem Schwimmen drehe ich die Sitzheizung im Auto auf. Das ist fast wie eine Sauna.“

Donna Neftin, Québec

Aber Vorsicht: Gar zu heiß sollte die Heizung nicht sein. Rasche und extreme Temperaturwechsel von 5 Grad im Wasser und vielleicht 60 Grad im Auto können ziemliche Schmerzen verursachen… Das Aufwärmen sollte langsam erfolgen. Geht es zu schnell, erweitern sich die Blutgefäße schlagartig. Das kann zu massiven Problemen führen. Also doch lieber gemächlicher? Und in welcher Reihenfolge?

„Immer erst untenrum anziehen. Also Hose, Socken und Schuhe. Am besten Schlüpfschuhe. Dann brauchst du keine Senkel binden. Mit steifen Fingern ist das nämlich so eine Sache. Erst danach Hemd, Pullover, Jacke usw…“

Jürgen Köhler, Dürbheim bei Reutlingen

Eine fixe Regel gibt es in der Reihenfolge natürlich nicht. Ich zum Beispiel beginne nach dem Abtrocknen mit einem T-Shirt. Dann widme ich mich Füßen und Beinen, um dann wieder nach oben zu wechseln und den Rest einzupacken. Dabei habe ich noch meine Badekappe auf. Die ist winddicht und wärmt den Kopf, über den wir in Relation die meiste Wärme verlieren.

„Beim Ausziehen immer von unten nach oben. Beim Anziehen von oben nach unten.“

Volker Hvth, Goslar

Mancher Eisbader oder manche Eisbaderin behält sogar die dicke Wollmütze auch im Wasser auf dem Kopf. Ist sicher sinnvoll, daran zu denken…

„Handschuhe und Pudelmütze nicht vergessen.“

Alexandra Lüdemann, Jade