Knapp 50 Kilometer windet sich die Alm durch das grüne Almtal in Oberösterreich. Ein rauschendes Flüsschen, das im Almsee entspringt. Er liegt etwas verwunschen am Fuße des Toten Gebirges. Der See und seine Kulisse ziehen viele Menschen an. Zum Durchschnaufen, zum Baden oder zum Lauschen, wenn das berühmte Echo-Blasen im Zwiegespräch mit den steilen Felswänden zu hören ist. Vier Mitglieder des Musikvereins Grünau spielen im Sommer immer mittwochs für eine halbe Stunde ihre Weisen.
„Raben überraschen uns immer wieder„
Sonia Kleindorfer von der Konrad Lorenz-Forschungsstation
„Wie überhaupt Traditionen in dem Bergsteiger-dorf „eine wichtige Rolle spielen“, sagt der Bürgermeister des gut 2.000 Einwohner zählenden Ortes, Klaus Kramesberger. Seit dem Jahr 2008 ist Grünau im Almtal Mitglied der Bergsteigerdorf-Initiative des Österreichischen Alpenvereins. Deutlich länger wird in der flächenmäßig größten Gemeinde Oberösterreichs jedoch schon geforscht. Nobelpreisträger Konrad Lorenz sei Dank. Der Zoologe schlug in den 1970er Jahren am Ufer der Alm seine Forschungsstation auf. Kaum ein anderer Ort ist enger mit der Erforschung von Graugänsen verbunden. Bis heute. Die Universität Wien hat hier eine Dependance. Geleitet von Sonia Kleindorfer, die nicht nur Graugänse toll findet, sondern auch Waldrapp und Kolkraben. „Die Raben sind so schlaue und erstaunliche Tiere. Sie überraschen uns immer wieder.
Raben verfügen über sehr ausgeprägte Persönlichkeiten.“ Das führt zu völlig neuen Fragestellungen. Für neugierige Menschen zumindest. Davon gibt es in Grünau im Almtal offenbar jede Menge. Einer, der schon sein ganzes Leben lang wissbegierig war und bleibt, ist Fritz Wolf. Der Förster brachte mit einem Kollegen die Waldpädagogik nach Österreich. Wolf hat das Spezial-Gebiet maßgeblich geprägt und hunderte Waldpädagogen ausgebildet. Sein Credo: „Waldluft ist ein Trunk zum Einatmen.“