Die Westghats im Südwesten Indiens sind nicht sonderlich hoch. Gut 2.600 Meter ragen die höchsten Gipfel in den Himmel. Der zweithöchste Berg heißt Meesappulimala. Das bedeutet soviel wie „der schöne Bart des Leoparden“. 2.640 Meter über dem Meer befindet sich die Kuppe. Geheimnisvoll, Wolken umschlungen und erreichbar nur zu Fuß.
Der Weg zum Meesappulimala führt, wie so vieles in Indien, über ein gewisses Maß an Bürokratie. Du kannst nicht einfach in ein Gebiet wandern, schon gar nicht in eine Schutzzone. Der zweithöchste Berg Südiendiens liegt in so einem, genau auf der Grenze zwischen den Bundesstaaten Kerala und Tamil Nadu.
Besuch beim Forstamt in Munnar. Die Stadt ist Ausgangsort für viele Touren in die Westghats und die zahlreichen Teeplantagen, die die Region in ein zartes Grün tauchen.
Die beiden Herren im Forstamt beäugen die Gäste aus good old Germany sehr genau. Unaufgeregt, in der für indische Verhältnisse typischen Geschwindigkeit. Von hohem Tempo kann nicht die Rede sein. „Wobei können wir helfen?“, fragt Veevee Jayarajan. „Bekommen wir hier unsere Erlaubnis, den Meesappulimala zu besuchen?“, frage ich zurück. „Natürlich. Das kostet für zwei Personen 4.000 Rupien, inklusive Übernachtung im Zelt, Verpflegung und Guide.“ Umgerechnet sind das etwa 50,- Euro. Ein angemessener Preis.