Der nächste Tag. 14 Uhr. Treffpunkt am Forstamt. Vor dem Gebäude wartet schon ein Jeep. Christine und ich teilen uns die Fahrt mit einer indischen Familie. Zunächst führt der Weg über noch halbwegs gut ausgebaute Straßen durch die satt grünen Teeplantagen.
Nach einer halben Stunde wird die Fahrt unruhig, weil es keine asphaltierte Straße mehr gibt, sondern einen mit Schlaglöchern gespickten Feldweg. Der Jeep der Marke Mahindra schnauft, ächzt und dröhnt. Wir müssen uns festhalten, damit wir nicht aus dem Wagen fliegen. „Da könnte man seekrank werden“, scherzt Christine. Wir werden es nicht, obwohl sich die Beschaffenheit des Weges auf dem letzten Teilstück noch einmal deutlich verschlechtert. Buckelpiste trifft es.
Nach einer guten Stunde erreichen wir das Base Camp. Es liegt auf einer Höhe von exakt 2.000m. Am Hang sind zahlreiche bunte Zelte aufgebaut. Unser Nachtlager. Zur Begrüßung gibt es erst einmal einen Tee und ein paar Hinweise für den morgigen Wandertag. 8:00 Uhr Frühstück, 8:30 Uhr Aufbruch zum Gipfel. Camp-Mitarbeiter Radjesh wirkt ernst. Erst als wir mit ihm ein wenig ins Gespräch kommen, heitert seine Mine auf.
Wie sich später herausstellt, sind Christine und ich die einzigen Gäste, die den Weg komplett zu Fuß machen wollen. Prabhu, unser Führer lacht: „Inder sind faul, sie gehen nur das Nötigste zu Fuß.“ Sie lassen sich lieber mit dem Jeep zur höchsten Stelle fahren und benötigen für den restlichen Weg sehr viel Zeit. „Das erklärt auch, warum die Dame mit dem Rollkoffer angereist ist“, stellt Christine etwas erstaunt fest. „Der Trolley wäre wohl auch kaum geländegängig“, scherze ich zurück.