Etwas milchig schimmert der Meesappulimala durch den Dunst. 2.640 Meter hoch ist er. Um dorthin zu kommen, müssen wir neun kleinere Gipfel erklimmen, ein leichtes Auf und Ab, ehe wir die letzten etwa 100 Höhenmeter in Angriff nehmen. Auf dem gegenüberliegenden Grat sind ebenfalls einige Wanderer unterwegs. Ihre schwarzen Silhouetten sind gut erkennbar. Wir schnaufen ein bisschen, noch eine kleine Kehre und dann sind wir oben.
Südindien läge uns zu Füßen, hätten wir weniger Wolken.
„Mir gefällt die Stimmung trotzdem“, sagt Christine glücklich. Wir umarmen uns, genießen die kurzen Momente, in denen wir doch ein bisschen in die Ferne schauen können. Nach Tamil Nadu und Kerala. Denn auf dem Meesappulimala verläuft die Grenze zwischen den beiden Nachbarstaaten.
Hüben wie drüben gibt es hier oben noch eine vergleichsweise üppige Vegetation. Hier ein Rhododendron-Busch, dort Flechten, Moose, Gräser und vielleicht 50 Meter weiter unten sogar noch Bäume. Und überall kleine, uns wohl bekannte Blüten. Weiße und rote. Eigentlich könnte „der schöne Bart des Leoparden“ auch Berg der Gänseblümchen heißen. Aber Meesappulimala klingt viel exotischer.