Insgesamt gibt es nach Meinung vieler Wissenschaftler in Sachen Sport und Ernährung noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Auch an den Unis und Hochschulen. Gerlach verweist auf eine Langzeituntersuchung. Über zehn Jahre hat die Uni Paderborn Daten erhoben und sie 2014 veröffentlicht.

Das Ergebnis: Treten Kinder und Jugendliche im Laufe ihres Lebens in einen Sportverein ein, sinkt die Zahl derer, die irgendwann mit dem Rauchen anfangen. Anders beim Alkohol. „Das Vereinsleben animiert ältere Heranwachsende in einen Verein eher dazu, nach dem Sport ein Glas zu trinken. Treten sie dann aus dem Verein aus, nimmt dieses Bedürfnis wieder ab“, so der Sportexperte. Seiner Meinung nach liegt auch das an der hohen Akzeptanz von Alkohol in der deutschen Gesellschaft. Sie sei immer noch größer als in anderen europäischen Ländern.

Vorbilder für junge Menschen?

Aus diesem Grund werden Sportstudierende an der Uni Hamburg immer wieder mit diesen Zusammenhängen konfrontiert. „Letztlich geht es um eine Vorbildfunktion in Vereinen oder Schulen. Vor allem für Kinder und Jugendliche.“ Das sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sind sich Wissenschaftler und Gesundheitsexperten einig. Das Stichwort lautet Prävention und Aufklärung. Nicht mit erhobenem Zeigefinger. Schließlich weiß vermutlich jeder, dass Nikotin und Alkohol gesundheitsschädigend sind. „Viele rauchen und trinken trotzdem“, bilanziert Erin Gerlach. „Aber wenn wir es tun, sollten wir uns der Risiken stets bewusst sein.“

Der Wettanbieter Wetten.com hat die Umfrage im September 2024 im Vorfeld des Berlin-Marathons durchgeführt. Unter 1.000 Sportlerinnen in ganz Deutschland. Die Stichprobe bestand aus 64 Prozent Männern, 25 Prozent Frauen und einem Prozent nicht-binären Personen. Sie hatten ein Durchschnittsalter von 30 Jahren. Den Teilnehmenden wurden Fragen gestellt wie: „Haben Sie jemals mit einem Kater Sport ausgeübt? Wie oft konsumieren Sie Alkohol? Rauchen Sie, und wenn ja, wieviel?“