Schlupfloch der Hoffnung

Mit der beliebten Frucht hat die Birnlücke übrigens nichts zu tun. Noch Ende des 19. Jahrhunderts heißt die Scharte Pyrlücke, ein Hinweis auf den mittelalterlichen Namen für den Fluss Ahr, der damals Pirra heißt.

Die Quelle der Ahr befindet sich unterhalb des luftigen Übergangs, der immer wieder auch atemberaubende Blicke in die vergletscherte Venediger-Gruppe erlaubt. Schwer, sich von diesem Panorama zu trennen und abzusteigen zur Birnlückenhütte.

Seit jeher Grenzgebiet

Am nächsten Morgen geht es weiter. Immer der Nase nach auf dem Weg mit der Nummer 13 hinab. In südöstliche Richtung. Im Prinzip entlang der Ahr, die dem gesamten Tal den Namen gibt.

Meist im Blick die wuchtige Dreiherrenspitze. Mit knapp 3.500 Metern Höhe ist der Gipfel ein Grenzberg. Die österreichischen Bundesländer Salzburg und Tirol stoßen an Südtirol. Nach rund zweieinhalb Stunden erreiche ich seinerzeit Prettau mit seiner Fraktion Kasern.

Italiens nördlichstes Dorf mit der natürlich nördlichsten Kirche des Landes. Das Kirchlein Heilig-Geist. Eher schlendernd als stramm marschierend bin ich unterwegs. Vieles geht mir durch den Kopf. Dass dieser uralte Pfad ein Fluchtweg für Tausende Juden war. Genannt die „Krimmler Judenflucht“, die sich während und nach der Nazizeit zugetragen hat.

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