Ich könnte jetzt lange philosophieren, warum das so ist. Ich könnte erzählen, dass ich mich im Wasser einfach gut behütet fühle, geborgen. Dass ich dort noch nie in meinem Leben so etwas wie Angst verspürt habe. Dass ich einem See, einem Ozean oder einem Fluss schon Dinge anvertraut habe, die kaum ein anderer Mensch von mir weiß. Noch nie hat mich ein Gewässer denunziert oder mein Vertrauen missbraucht. Ja, ich spreche mit H2O.
Es lauscht, hört zu und gibt keine gut gemeinten Ratschläge, es schweigt einfach nur geduldig. Immer wieder dennoch eine große Hilfe. Wasser ist ein toller Freund, der nichts verlangt, der mich nimmt, wie ich bin. Gut gelaunt, mürrisch, heiter, müde, energiegeladen, kreativ, niedergeschlagen, hungrig, durstig… . Das alles ist einem See wurscht; und zwar vollkommen. Und H2O reinigt, massiert, entspannt, erfrischt. All das, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Gewässer fordern nicht, gleichwohl verdienen sie Respekt, Wohlwollen, Achtsamkeit. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich liebe Wasser einfach. Egal, ob es kalt oder warm ist, still, aufgewühlt oder, oder, oder… mit oder ohne Fische. Die Seen in den Bergen, sie bieten all das. Sie sind Plätze der Stille, bieten stetiges Gurgeln, sanft umschmeichelnde Massagen, Tiefblicke und blubbernde Karpfen. Jedes Mal, wenn ich wie zum Beispiel im Klopeiner See einen dicken Cyprinus sehe, dann erinnere ich mich an Otfried Preußlers „Der kleine Wassermann“. Für mich eines der schönsten Kinderbücher überhaupt. Wie der Junge mit den grünen Haaren so manches Abenteuer im heimische Weiher besteht, gemeinsam mit dem Karpfen Cyprinus. Immer, wenn ich an dieses Buch denke, erinnere ich mich an meine eigene Kindheit. Als ich mit Neugier in die Welt blickte, alles inspizieren musste, große und kleine Abenteuer bestand. Im Prinzip hat sich daran bis heute nichts verändert.
Super! Ich plane gerade für 2021 die Elbe Challenge ! Das ermuntert mich! Und es gibt tatsächlich Gewässerkarten vom ‚Grund‘.