Zum Verrecken schön

Im See schwimmen jede Menge Fische. Saiblinge und Forellen schweben an mir vorbei. In gebührendem Abstand. Das Menschenwesen scheint eher zu stören als Neugier zu wecken.

Im Mittelalter gehört der See zum Hochstift Brixen. Das Fürstbistum beschäftigt damals Fischer und Jäger. 1999 finden Taucher einen Einbaum am Grund des bis zu 27 Meter tiefen Gewässers. Vermutlich ein Fischerboot.

Das besondere daran: Es besteht aus Zirbenholz. Heute ist der Einbaum im Talschaftsmuseum in St. Jakob ausgestellt. Eine Attraktion, die beispielhaft für die lange und wechselvolle Geschichte der Region steht.

Funde aus der Steinzeit

Besiedelt wurde das Defereggen vom heutigen Südtirol aus. Vom Antholzer Tal kommen wohl schon im siebten Jahrhundert die ersten Dauerbewohner.

„Bis heute genießen deshalb Südtiroler Bauern Weiderechte auf österreichischem Gebiet“, erzählen Gerti und Jan. Menschen haben sich am Obersee aber schon in der Steinzeit aufgehalten. Archäologische Funde belegen das. Die menschenge-machten Stücke sind zwischen 7.000 und 10.000 Jahre alt. Zum Vergleich: „Ötzi“ aus dem Ötztal (Nordtirol) war vor gut 5.000 Jahren am Hauslabjoch unterwegs, bevor er starb und vom Gletscher zunächst konserviert und später gut erhalten wieder freigegeben wurde.

Gerti, Jan, Paula, Josef und Christine schauen dem Eisschwimmer bei seinen Konservierungsversuchen aufmerksam zu. Gerti juckt es in den Fingern. Auch sie liebt das kalte Wasser. Die Hose ist schnell abgestreift. Bis zu den Knien steht sie im See. Unter dem Beifall der Zuschauer. Abtrocknen und weiter.

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