Schon 1995 steht sein Karriereende als Skispringer fest. Er kauft gemeinsam mit einigen Partnern ein Hotel und wechselt ins Tourismusfach. Das macht Weißflog bis heute. Mit Ehefrau Doreen, die er erst im vergangenen Sommer heiratet, kümmert er sich um das Hotel. „Hier bin ich Mädchen für alles und mir für nichts zu schade. „Nur kochen, das mache ich nicht, zum Wohle unserer Gäste“, schmunzelt der Vater der elfjährigen Greta. Die Tochter tritt vielleicht einmal in Weißflogs Fußstapfen. Auch sie springt Ski. „Greta hat Lust dazu und Spaß“, erzählt der Papa. Er hält sich im Hintergrund, „denn Trainer wollte ich nie werden.“ Aber er unterstützt sie und hilft, wo er helfen kann.
So, wie er sich auch im Stadtrat von Oberwiesenthal für die CDU als Abgeordneter für die Zukunft von Deutschlands höchst gelegener Stadt engagiert. „Wenn deine Interessen vertreten sein sollen, musst du vertreten sein“, lautet das Credo des einstigen Sportstars. Übrigens einer der ersten für Ost und West.
Dass er mit seinem Sport längst nicht so viel Geld verdient hat wie Fußballer oder andere Sportler, kümmert ihn nicht. Bis 1991 gibt es keine Geldprämien und kaum Sponsorenverträge. „Wir sind für Medaillen und Kofferradios gesprungen. Aber immerhin, die waren stereo…“