Das war auch in der ehemaligen DDR so. 1989 – das Jahr der Wende – ist auch für Jens Weißflog eine Zäsur. Vieles bricht weg, vieles ist neu, vieles verunsichert. „Aber wir Ostdeutsche haben auch die Ärmel hochgekrempelt und was bewegt.“ Den Begriff „Jammerossi“ findet Weißflog bis heute nicht zutreffend. Für ihn ist es wichtiger, auch als CDU-Kommunalpolitiker, mit den Menschen im Gespräch zu bleiben. Auch mit Blick auf die heutige Situation und das Erstarken rechtspopulistischer Parteien. „Nur im Dialog lassen sich Probleme lösen“, findet Unternehmer und Mensch Weißflog. „Auch wenn die Schwierigkeiten der Wende mit denen von heute nur schwer zu vergleichen sind.“
„Verletzungen gab es viele“, erinnert sich Weißflog. Nicht nur die körperlichen. Aber das ist Geschichte. Die Wehwehchen der Vergangenheit sind verflogen. Der erfolgreichste deutsche Skispringer ist fit, treibt immer noch gerne Sport. Golf. „Dabei wirst du demütig und dankbar.“
Oder Weißflog geht wandern. Von seinem Hotel aus auf den großen Fichtelberg. Auf Sachsens höchstem Berg trifft man den mehrfachen Olympiasieger also öfter. Dann gibt er auch bereitwillig Autogramme. Die Menschen haben den Floh vom Erzgebirge nicht vergessen. Wie er so oft ganz oben stand – damit kennt sich Jens Weißflog eben aus.