Auf zu neuen Ufern

Was in den 1970er und 1980er Jahren noch Normalität war, ist heute fast schon die Ausnahme. „Die Schulen haben zwar Schwimmunterricht in den Lehrplänen stehen, können ihn aber immer seltener umsetzen“, beklagt die Präsidentin der DLRG. Das hat mehrere Gründe:

Vielen Schulen fehlt qualifiziertes Personal. In zahlreichen Familien scheint Schwimmen offenbar nicht mehr so eine wichtige Rolle Für einen Teil von Migranten gab es in den Heimatländern keine Möglichkeiten, Schwimmen zu lernen. Das gilt inzwischen auch für immer mehr Kommunen in Deutschland. In den vergangenen Jahren haben zahlreiche öffentliche Bäder dicht gemacht. Es muss gespart werden. Instandhaltung und Sanierung kosten halt enorme Summen. Geld, das die Kommunen in der derzeitigen Haushaltslage nicht haben.

„Wir brauchen eine Kraftanstrengung“

„Zum Teil ist das dramatisch“, zeichnet Ute Vogt ein düsteres Bild. „Ohne Kraftanstrengung droht in den kommenden drei Jahren eine massive Schließungswelle. Jedes siebte öffentliche Bad könnte in Gefahr sein.“ Die DLRG beruft sich auf eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Urbanistik. Demnach haben fast Zweidrittel der Hallenbäder einen erheblichen Investitionsrückstand. Die Chefin der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft wird deutlich.

Sie fordert einen runden Tisch von Bund, Ländern und Kommunen. „Schwimmen ist eine lebensrettende- und notwendige Kulturtechnik, die staatliche Unterstützung braucht. Finanziell, ideell und personell.“ Dabei misst Ute Vogt dem Schulschwimmen eine Schlüsselfunktion bei. „Jedes Kind muss während seiner Schulzeit das Schwimmen erlernen – möglichst schon in der Grundschule.“ Auch deshalb arbeiten DLRG und Deutscher Schwimmverband eng zusammen. Sonst wird die Zahl der Ertrinkenden weiter steigen.

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