Blagodarya heißt danke

Blagodarya heißt danke

 18. November 2019

Wenn die Tochter mit dem Vater…

Gemeinsam mit meiner Tochter Annika möchte ich das Piringebirge erkunden. Für Annika ist diese Hüttentour Neuland. Auch die Berge sind ihr weitegehend fremd. „Aber ich bin gespannt. Vor allem möchte ich wissen, warum du so gerne in die Berge gehst“, lächelt sie etwas unsicher, als wir in Dobronishte starten. Der Kurort liegt etwa zehn Kilometer östlich von Bansko entfernt. Das Wetter ist alles andere als gut. Regenwolken

Grau in Grau, in Grau und Grau

verhängen den Himmel. Annika und mich kümmert das kaum. Erstens ist der Weg zur Bezbog-Hütte mit etwa drei Stunden nicht sonderlich weit, zweitens freuen wir uns auf die erste gemeinsame Bergtour und drittens: Für morgen und die kommenden Tage ist die Wetterprognose ausgezeichnet. Viel Sonne, kein Regen und spätsommerliche Wärme. Nur nachts soll es empfindlich kalt werden. 

Dichter Mischwald herrscht im Piringebirge vor… Und viel Wasser gibt es auch

Die Wege schmatzen. Der Regen hat die Böden in der Nacht aufgeweicht. Matsch, Pfützen und nasses Gras. Sonst ein stiller Pfad. Nur gelegentlich kreischt die Kettensäge aus dem dichten Mischwald. Es geht leicht bergan. Nach eineinhalb Stunden des gemächlichen Schlenderns erreichen wir mit der Goce Delčev eine Zwischenstation. Von hier aus rattert der Sessellift hinauf zur Bezbog-Hütte. Im Winter steppt hier der Bär. Die Goce Delčev ist ein Treffpunkt für viele Ski begeisterte Bulgaren. Ende September herrscht dagegen kaum Betrieb. Den Lift lassen wir links liegen, wandern über die steile Pistenwiese und machen rasch Höhenmeter.

Die Goce Delčev und die Hütte Bezbog verbindet ein Sessellift. Aber wir gehen zu Fuß, lassen die Seilbahn linksliegen.

„Das geht ganz schön auf die Pumpe und die Schenkel“, schnauft Annika ein bisschen. Als Sportwissen-schaftlerin aber ist sie gut in Form, das Gelände kein Problem. Ich schmunzele und muntere sie auf. „Noch ein paar Kehren. Das steilste Stück haben wir gleich hinter uns. Dann wird es leichter.“

Live dabei: So entstehen bulgarische Kuhfladen…

Schon öffnet sich die Landschaft. Der dichte Wald, in dem gelegentlich auch Bären und Wölfe umherstreifen sollen, liegt hinter und unter uns. Nur noch vereinzelt stehen Fichten im Gelände. Jetzt übernehmen Latschenkiefern und Wachholdersträucher das Regiment. Das alles hier ist Nationalpark und gehört seit 1983 zur Liste des UNESCO Weltnaturerbes.

Kaum lichten sich die Wolken, wird es wieder warm. Die Landschaft „macht auf“

Die Wolkendecke reißt auf, gleich ist es wärmer. Im Südwesten Bulgariens knallt die Sonne auch Ende September mitunter noch intensiv. Kuhfladen pflastern den Weg. Hier befindet sich Almgebiet, das schon zur Bezbog-Hütte gehört.

Die Bezboghütte steht auf Almgebiet

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