„Das Quentchen Glück“

„Das Quentchen Glück“

 19. Februar 2022

Im Sommer feiert Peter Habeler seinen 80. Geburtstag

Als Peter Habeler Ende der 1970er Jahre gemeinsam mit seinem Freund Reinhold Messner auf dem Mount Everest steht, hat er bis dahin unmöglich Erscheinendes möglich gemacht. Ohne zusätzlichen Sauerstoff erreichen die zwei Alpinisten am 8.5. 1978 den Gipfel des höchsten Bergers der Welt. Sie schreiben damit Geschichte. Zumindest aber ein neues Kapitel im Alpinismus. Wer also könnte besser über die Historie der „Bergsteigerei“ erzählen als Habeler?

Sitz der Götter?

Natürlich steigen schon deutlich früher Menschen auf Berge. Hirten, Jäger, Schmuggler, Entdecker und Neugierige. Weit vor Christi Geburt. Zeus etwa. Der „Chef “ aller griechischen Götter soll auf dem Olymp residieren. Moses empfängt laut altem Testament in grauer Vorzeit die zehn Gebote auf dem Berg Sinai. Für Peter Habeler eine knifflige Frage, wer von beiden denn als erster Bergsteiger anzusehen ist. „Du, da war ich noch nicht auf der Welt“, schmunzelt der bald 80-Jährige, der im Zillertal lebt. „Das weiß ich nicht. Lassen wir es einfach so stehen.“

Hier residiert Zeus. Auf dem Olymp.

Tatsächlich gibt es Zeugnisse von Menschen, die bereits im Altertum auf hohe Berge gestiegen sind. Auf den Mussala im bulgarischen Rila-Gebirge. Der makedonische König Philipp V. soll 181 v. Christus auf dem knapp 3.000 Meter hohen Gipfel gestanden haben. Aus dem Mittelalter ist bekannt, dass der Dichter Francesco Petrarca im April 1336 auf den Mont Ventoux (1912m) in der Provence ankommt. Für Bergsteiger Peter Habeler die Geburtsstunde des Alpinismus. „Denn Petrarca klettert dort freiwillig aus einem gewissen Lustgewinn hinauf“, sagt der Mayrhofener. „Bis dahin haben die Menschen, egal wo auf dieser Welt, Berge eher gemieden.“ Schließlich braut sich dort oben nach Meinung der Leute nicht nur Gutes zusammen. Lawinen, Felsbrocken, Wassermassen… sie richten im Tal oft Not und Elend an. Doch was ist Alpinismus überhaupt:

„Alpinismus ist die Kunst, Gipfel zu besteigen. Und zwar aus eigener physischer und geistiger Kraft. Es müssen dabei natürliche Hindernisse überwunden, Risiken eingeschätzt und angenommen werden. Es geht um Eigenverantwortung, Solidarität mit anderen und Respekt vor der Natur.“

Erklärung der UNESCO

Bis heute messen sich Zehntausende tagtäglich an dieser Definition. Aus unterschiedlichsten Motiven. Sei es als Erstbesteiger eines Berges, als Freizeitsportler, als Profi, als Entdecker, als Abenteurer… Zu letzteren gehören sicher auch Michel-Gabriel Paccard und Jacques Balmat. Der Arzt und der Kristallsucher besteigen 1786 als erste Menschen der Alpen höchsten Gipfel. Den Montblanc. Den „Weißen Berg“ bei Chamonix. 1832 wird in Chamonix die erste Bergführer-Vereinigung gegründet. Die erste dieser Art weltweit. Sie existiert bis heute. Weil man schon früh erkennt, dass Berge besuchen auch ein einträgliches Geschäft sein kann.

Auf dem Weg zum Montblanc

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