Wer die höchste natürliche Erhebung im Saarland sucht, muss Geduld haben. Hätten kluge Menschen dort nicht ein Schild mit eben jener Angabe aufgestellt – man würde es nicht bemerken und schnurstracks daran vorbeilaufen. Der Dollberg ist dennoch ein Highlight, allerdings eines, das keines zu sein scheint. Umringt von Bäumen, bietet sich hier oben keine Fernsicht. Der 695,4 Meter hohe Gipfel führt ein Schattendasein. Zu Unrecht.
Otzenhausen. Ein Ortsteil von Nonnweiler. Es ist kurz vor zehn Uhr. Anna und ihr Mann Frank sind gekommen, um mich zu begleiten. Wir haben uns über die sogenannten sozialen Netzwerke kennengelernt. Als ich das erste Mal über meine #16Länder16Gipfel – Idee bei Twitter und vor allem bei Facebook gepostet hatte, schrieb Anna zurück. „Wenn du im Saarland bist, meldest du dich bitte. Da will ich mit.“ Und nun treffen wir uns. In Otzenhausen. Parkplatz am Keltenpark. Apropos Kelten. Die werden uns heute ebenfalls begleiten. Zumindest eine gewisse Wegstrecke lang.
„Nun lebe ich schon so lange hier“, sagt Anna Krämer mit einem Lachen. „Aber ich hätte glatt auf den Peterberg als höchsten Berg im Saarland getippt. So kannste dich vertun.“ Vermutlich liegt das an dem über die Grenzen des Saarlandes bekannten Freizeitzentrum. Auf dem Peterberg befinden sich etwa eine Sommerrodelbahn, ein Rutschenparadies und eine Sternwarte. Im Winter gab es sogar bis zum Jahr 2013 ein Skizentrum.
Nichts dergleichen bietet der Dollberg, der nur wenige Kilometer entfernt liegt. Dafür viel Natur, viel Wald, viel Grün und viel Geschichte. Anna, Frank und mir kommt das durchaus gelegen.