Sie will niemandem etwas beweisen. „Ich mache das für mich,“ sagt Anke Höhne aus tiefster Überzeugung. Sie weiß, was sie kann und möchte. Die 53-Jährige lebt und arbeitet in Hamburg. In der Stadt, die mehr Brücken hat als Venedig und mindestens genauso viel Wasser.
Genau das Richtige für eine gestandene Frau, die in ihrem Leben viel Zeit schwimmend verbracht hat und noch immer verbringt. Aber als Extremschwimmerin sieht sich die studierte Sozial-Wissenschaftlerin nicht. „Ich bevorzuge Langstrecken-Schwimmerin“, lächelt sie bescheiden. Das trifft es. Mehr als 30 Kilometer bei Wellen, Wind und Wetter. Armzug für Armzug. Was andere Menschen mit dem Rad fahren oder laufend absolvieren, schwimmt Anke Höhne. Den Ärmelkanal hat sie durchquert, einmal rund um Manhattan ist sie geschwommen, in einer Spontaneingebung „paddelt“ sie durch Deutschlands größten Binnensee, die Müritz. Und als erste Deutsche krault sie durch Loch Ness.
„Ich glaube an das Gute“
Anke Höhne
Ungeheuer sind ihr nie begegnet. Ungeheuerliche Anstrengungen dagegen schon. Anke empfindet sie als Herausforderung. Natürlich meidet sie Quallen oder andere unschöne Begegnungen. Sollte es doch mal kritisch werden, hat sie immer einen verlässlichen Partner an der Seite: Ehemann Karl, der mit bürgerlichem Vornamen Peter heißt und einen umfangreichen Schwimmkalender im Netz betreibt. Karl ist Ankes Vertrauensperson und Stütze. Auf sein ehrliches Urteil verlässt sie sich zu 100 Prozent. „Damit kann ich recht gut umgehen.“ Wie sie überhaupt ein großes Urvertrauen hat. In ihre Fähigkeiten und die Hilfsbereitschaft anderer: „Ich glaube an das Gute im Menschen.“