Wo die Grenze verschwimmt

Wo die Grenze verschwimmt

 25. November 2023

Training im Naturpool

Was als Nische begann, hat inzwischen vor allem in Burghausen viele einheimische Fans. Im Naturbad am Wöhrsee ist den Winter über Eintritt frei. Die 25m langen Bahnen sind durch Leinen abgetrennt und an den Umkleiden wartet eine Infrarot-Kabine. Ein kostenloser Service für alle Winterschwimmer. Jedenfalls ist der „Schwumm“ unterhalb der Burg ein Erlebnis. Vor allem abends, wenn die Zinnen und Türme angestrahlt werden. Magisch. Da macht Zittern nach dem kalten Wasser gleich noch mehr Spaß.

Nächster Morgen: Verabredung auf der österreichischen Seite der Salzach in Burghausen, Ortsteil Ach. Der Frühdunst hüllt die Burganlage vornehm in Nebelschwaden. Hier und da durchbricht die Sonne die dichte Decke. Auf dem Parkplatz stehen sechs Frauen und Männer. Sie tänzeln auf der Stelle. Heute soll es grenzenlos werden. Im Wortsinn. Geplant ist, die Salzach von Österreich aus nach Bayern zu durchqueren. „Die Hauptarbeit macht die Strömung“, versichert Christof Wandratsch. „Ihr müsst nur richtig steuern, damit ihr auf der anderen Seite an der richtigen Stelle wieder anlandet.“

Mit, nicht gegen die Strömung

Morgendunst

Ein Blick auf’s Thermometer. Der Fluss lockt mit 6,5 Grad. Wenn alles gut geht, ist der Spuk nach ein paar Minuten vorbei. Ein leichtes Grummeln in der Magengegend, kann Brigitte Lautenbach nicht verbergen. „Ich bin schon etwas nervös.“ „Das ist nicht schlimm“, findet Wandratsch, der von sich sagt: „Bisher habe ich immer alle wohlbehalten rübergebracht.“ Die Salzach hat an dieser Stelle ganz schön Tempo. Gegen die Strömung zu schwimmen, kostet enorm viel Kraft. Angesichts der Temperaturen wäre das auch nicht allzu lange zu schaffen. Die Devise lautet also: Schnurstraks geradeaus den Fluss queren. Die Strömung erledigt den Rest. Martina und Daniel Lobensommer-Wörfel bleiben zunächst skeptisch. „Aber wir machen das jetzt einfach.“

Und siehe da: Es funktioniert. Krebsrot steigt die Gruppe auf der deutschen Seite aus dem Wasser, wackelt über den Kiesstrand zu den vorgeheizten Fahrzeugen und schlottert sich warm. Umziehen. So schnell es geht. Ab in die warmen Klamotten. Das Frühstück wartet. Alle lachen, sind guter Dinge. Das Urteil: „So kann man auch in den Tag starten“. Der übrigens noch einmal eine Schwimmeinheit im Wöhrsee bringt und eine in „Wandis“ privatem Pool. 25 Meter lang, 2,50 Meter breit und im Garten. Kuschelige neun Grad warm und der krönende Abschluss eines Wochenendes voller Herausforderungen.

Merci an Christof Wandratsch

AquacampsBurghausenRuhpolding

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