Christine und ich stehen an einer Kreuzung. Wir suchen nach dem Weg zum Kutschenberg und entdecken einen älteren Herren, der im weißen Unterhemd im Garten werkelt. „Können Sie uns bitte sagen, wie wir von hier aus zum Kutschenberg kommen?“, fragen wir höflich. Der Mann wischt sich den Schweiß von der Stirn. „Nu, wöllt ihr den nörmolen Weech oder ne Abkirzüng“, sächselt er freundlich. „Gerne auch den Schleichweg“, lächelt Christine zurück. „Nu, donn kömmt a möl mit.“
Der Herr lässt seinen Spaten stehen, zieht sich die braunbeige Hose über die Hüfte, ruckelt den Gürtel zurecht und hebt den Arm. „Do misst ihr hier än Stückl am Zäun entlang, dönn wieder in den Wöld abbiechen und dönn misste der Wech wiedo ausgeschildert sein.“ Nach einer kurzen Rast befolgen Christine und ich diesen Ratschlag.
Am Waldrand bahnen wir uns den Weg durch dichtes Gestrüpp. Richtung Süden schmiegen sich sanft Getreidefelder an die Kmehlener Berge, die in der Saale-Eiszeit vor gut 200.000 Jahren entstanden sind. Von Kälte ist heute allerdings nichts zu spüren. Wir schwitzen, schnaufen ein bisschen und schlagen uns einen schmalen Pfad frei, bis wir auf einen Hohlweg stoßen. „Das ist der Zubringer“, sagt Christine. Ich nicke.
Nach ein paar hundert Schritten stehen wir am „Gipfelaufbau“. In ca. 100 Metern Entfernung leuchtet ein Häuschen durch den lichten Wald: die Skihütte der Skifreunde Kutschenberg. Jetzt, im Hochsommer, dazu mitten in der Woche, ist hier freilich nichts los. Außer ein paar Spinnweben und leeren Getränkedosen gibt es hier nicht viel zu entdecken. „Witzig, die Leute fahren hier im Winter offensichtlich Ski“, schüttelt Christine etwas ungläubig ihren Kopf. Von ihrer Stirn perlen Schweißtröpfchen. „Weißt du, was wir nachher machen?“, frage ich meine Freundin. Sie verneint. Dann lass dich überraschen.“
Aber erst nehmen wie die letzten tatsächlich etwas steileren Meter in Angriff. Über 50/60m geht es hinauf, auf Brandenburgs höchsten Berg. Doch wer eine tolle Aussicht erwartet, wird enttäuscht. Eine Steinsäule thront auf dem Gipfel. Eingraviert das Jahr 2000 und die Höhe: 201,00 Meter über
Normal-Null. Umrahmt von Bäumen und Büschen herrscht hier viel Schatten. „Wenig spektakulär“, finden wir beide. Nicht enttäuscht, aber irgendwie… doch. „Wenn schon nix los ist, dann machen wir eben etwas los“, sage ich spontan und zücke mein Smartphone, bespreche mit Christine, was ich vorhabe. „Kutschenberg. Die erste. Klappe. Und Action.. .“
So wird aus dem Kutschenberg der „Knutschenberg!“