Die schlechten Nachrichten ähneln sich. In Österreich sind erst kürzlich wieder neun Menschen bei Lawinen ums Leben gekommen. Die Skitourengeher waren außerhalb der präparierten Pisten unterwegs. Jede Hilfe kam zu spät. Jedes Jahr auf’s Neue. Hinter der nüchternen News stecken menschliche Tragödien. Oft auch einfach Pech. Wen es im Winter nach Neuschnee in die Berge zieht, geht ein Risiko ein. Oft ein erhöhtes. Zumal Lawinen nicht 100prozentig vorhersagbar und immer eine zum Teil tödliche Gefahr sind. Dabei spielt nicht unbedingt eine Rolle, ob es sich um eine Schneebrett-, Lockerschnee- oder eine Staublawine handelt.
„Die mit Abstand häufigste Lawinenart sind Schneebretter, die abgehen. Wenn also viel Neuschnee und Wind an mehr oder weniger steilen Hängen im Spiel sind,“ sagt Christof Schett. Der ehemalige Snowboard-Profi und Tourenanbieter aus dem Villgratental weiß, wovon er spricht. Viele Menschen wissen dagegen nicht einmal, wie eine Lawine entsteht. „Beim Schneebrett zum Beispiel ist Wind der Baumeister. Wenn es also viel schneit und der Wind im Spiel ist, wird es gefährlich“, so Schett. Die Schneekristalle werden verfrachtet, meist in Mulden und Senken und dort durch Winddruck zu einer weißen instabilen Masse verschmolzen. Gerät diese in Bewegung, kann sie als Lawine mit verheerenden Folgen zu Tal rollen.
„Wenn die Massen in Bewegung geraten, kann es brenzlig werden“
Was aber löst eine Lawine aus? „Die Temperaturen, der Wind, das Gefälle, das Gelände, die Schneemenge und deren Beschaffenheit, all das spielt eine entscheidende Rolle“, nennt der Tourguide Hannes Webhofer die wichtigsten Faktoren. „Deshalb ist beim Skitouren gehen und Freeriden abseits gesicherter Pisten immer Vorsicht geboten und vor allem eine gewissenhafte Vorbereitung wichtig“, rät Webhofer. Kommt erst einmal etwas ins Rutschen, dann geht es mitunter rasend schnell.