Wider die Routine

Wider die Routine

 21. Mai 2023

Warum reise ich? Diese Frage beschäftigt mich immer wieder. Ich genieße es, unbekannte Kulturen und neue Menschen kennenzulernen, mich immer wieder auf neue Situationen einzustellen. Die Antwort auf die Eingangsfrage könnte also ganz simpel sein. Mich treibt die Neugier. Doch das reicht mir als Erklärung nicht aus. Ein Blick auf die Geschichte der Menschheit bestätigt, dass es enorm viele Motive gibt, die homo sapiens immer wieder aufbrechen lassen.

Innerhalb von nur rund 50.000 Jahren schaffte es der Mensch, den gesamten Erdball zu bevölkern. So rasch, wie keine andere Tierart. Afrika gilt als Wiege der Menschheit. Das scheint inzwischen gesichert zu sein. Vor rund 130.000 Jahren machten sich unsere Vorfahren auf, die Welt zu erkunden. Vermutlich wanderten sie über die arabische Halbinsel bis nach Australien. Die ersten „Fernreisenden“ offenbar.

Für ein besseres Leben

Erst ca. 80.000 Jahre später begann Homo sapiens wohl damit, das nördliche Asien kennenzulernen. Knochenfunde in Bulgarien belegen, dass vor etwa 45.000 Jahren auch Menschen in Europa heimisch waren. Das alles zeigt: Der Mensch ist und bleibt ein mobiles und reisendes Wesen, obwohl er im Laufe seiner Entwicklung sesshaft wurde. Homo sapiens wollte offenbar Neues entdecken, von anderen Völkern lernen oder Handel treiben. Und – das scheint besonders wichtig zu sein – bessere Lebensverhältnisse für sich und die Sippe.

Postkartenmotive beschleunigten die Lust auf das Reisen

In der Antike waren Reisende und Entdecker angesehene Leute. Im Prinzip gilt das bis in die Neuzeit. Abenteurer und Wissenschaftler wie Alexander von Humboldt entdeckten neue Länder und andere Kulturen. Sie erzählten von exotischen Bräuchen, Tieren und Pflanzen und zogen ihre Zuhörer in ihren Bann. Für diese blieben diese Ziele weitgehend unerreichbar. Erst mit der Erfindung der Dampfmaschine änderte sich das. Plötzlich war das Reisen mit der Eisenbahn oder großen Schiffen auch für eine privilegierte Bürgerschicht möglich. Und diese brachte Souvenirs in die Heimat mit. Postkarten und andere Mitbringsel. Das weckte die Lust bei immer mehr Menschen, die Welt auf eigene Faust zu entdecken.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert