Die Zeit und der Zufall

Die Zeit und der Zufall

 17. Januar 2020

Da geht es langt: Hinauf zum Vihren

Nach einigen weiteren Fahrminuten erreichen wir das Ziel. Auf 1.915 Metern Seehöhe steht die Vihren-Hütte. Der Parkplatz ist zu dieser frühen Stunde noch fast leer. Ich schnappe mir meinen Rucksack. Der blaue Tiger – so heißt mein treuer Begleiter – darf nicht fehlen auf dieser Tour. Georgi verabschiedet sich. Um 16 Uhr holt er mich hier wieder ab. Ich schaue auf die Uhr. Acht Stunden Zeit für den Weg zum höchsten Punkt des Pirin-Gebirges und zurück. 1.000 Höhenmeter im Aufstieg und genauso viele sind es hinunter. Durchatmen, Rucksack schultern, los… .

Schnell finde ich das passende Geh-Tempo im mäßig steilen Gelände. Links und rechts des gut markierten Steigs leuchten zahlreiche Blumen rot, violett und gelb. Spätsommer. Oder ist es doch schon Herbst? Ich puste kleine Atemwolken in den fast wolkenlosen Morgenhimmel. Weit weg von zuhause, vom Job, vom Alltag, von allen Routinen, vom strengen Arbeitspensum. Jeder Schritt ein Genuss und meine Definition von Luxus. Gelebte und geliebte Freiheit.

Immer wieder Fernsicht mit Blick ins Rilagebirge

Unter meinen Bergstiefeln knirscht es. Die Lungenflügel füllen sich mit frischer Bergluft, die Augen saugen die Landschaft auf, ich inhaliere die Natur. Augenblicke des Glücks. Sie sind so leicht zu bekommen. Nur manchmal – vor allem im Trubel einer Großstadt – fällt das schwer. Nur nichts verpassen, ständig entscheiden. Dies, jenes, oder doch ganz was anderes?

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