Asche in den Becher

Asche in den Becher

 28. März 2023

Ginzling-Dornauberg liegt am Zemmbach und ist Bergsteigerdorf

Nur einen Steinwurf entfernt rauscht der Zemmbach zu Tal. Jenes Gewässer, das eine Grenze markiert und das einen Ort teilt. Auf der östlichen Seite befindet sich das Bergsteigerdorf Ginzling, auf der westlichen Dornauberg. Ersteres gehört zum Markt Mayrhofen, Zweiteres zu Finkenberg. Ginzling steht auf dem Gebiet des Erzbistums Salzburg, Dornauberg auf dem Areal der Diözese Innsbruck. Doch von Teilung will Hans Fankhauser nichts wissen.

„Es macht mir sehr viel Freude“

Der letzte Schliff

Er lebt und werkelt eben am westlichen Ufer des Zemmbaches. Um auf die andere Uferseite zu kommen, muss er nur über die Hängebrücke gehen. Aber meist ist Hans Fankhauser daheim. Am liebsten in seinem ganz privaten Heiligtum. In seiner Keller-Werkstatt sägt er, schleift er und setzt Ideen um, die ihm so in den Sinn kommen. „Ja, ich denke schon, dass ich ein kreativer Mensch bin“, sagt der gebürtige Zillertaler, der seine Heimat liebt und sie gerne wandernd erkundet. Der gelernte Metzger hatte lange nichts mit Holz am Hut. „Mein Vater war ein bekannter Korbflechter“, erzählt der 71-Jährige. „Aber ich hatte nie die Zeit mir das bei ihm abzuschauen.“

Durch Zufall zum Holz

Dann kommt vor etlichen Jahren Fankhausers Sohn Christian. Er ist Tischler und die Familie richtet gerade einen Aufenthaltsraum für die Feriengäste im Haus ein. In der Hand einen Aschenbecher. „Papa, kannst du davon drei Stück aus Holz anfertigen?“ Hans sieht sich den Becher an, überlegt kurz und macht sich daran, den Prototyp zu basteln. Da war es um ihn geschehen. „Es machte mir sehr viel Freude.“ Das Handwerkliche bringt sich der Tüftler als Autodidakt bei. Die Geräte und maschinellen Helfer legt sich Hans Fankhauser Stück für Stück zu.

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