„Bis der Akku leer ist“

„Bis der Akku leer ist“

 27. März 2021

Neue Klänge für eine alte Stadt – in Bamberg begann Stefan Wolters Radiokarriere

Wir schreiben das Jahr 1989. Bamberg, die „Traumstadt der Deutschen“ beherbergt einen lang aufgeschossenen, schlanken jungen Mann. Stefan Wolter hat eine lange Nacht hinter sich. In der Nähe von Schweinfurt hat der norddeutsche Jung Platten aufgelegt, als ihn Mr. Peter Traynor in der Diskothek anspricht.

AZGZ: Alte Zeiten gute Zeiten

In einer sprachlichen Mischung aus Englisch, Deutsch und Fränkisch. „Ob er,“ also Stefan, „nicht Lust hätte, Radio zu machen“, fragt ihn der DJ von Fun Boy Radio in Bamberg seinerzeit. Am nächsten Tag hockt Herr Wolter aus Itzehoe im schönen Bamberger Stadtteil Gaustadt beim Italiener. Einen starken Kaffee vor sich. Ihm gegenüber sitze ich, fast so ein „Fischkopp“ wie er. Das war unsere erste Begegnung. Gut 30 Jahre ist das her.

Meine Energie muss ich verbraten

Und jetzt gehen wir gemeinsam durch den Itzehoer Stadtforst. Stefans Haare sind grau geworden, meine nicht mehr vorhanden. Wir tragen blaue Jacken und grinsen. Rechts von uns – die Wolken hängen tief über dem Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein – der Stormsteich. Ein kleiner See, etwa zehn Minuten vor den Toren von Stefans Heimatstadt Itzehoe. Dort, wo er geboren wird, zur Schule geht, Abitur macht, erste Erfahrungen als DJ sammelt und wo er bis heute mit Frau und Tochter lebt.

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Ein leichter Wind säuselt durch den Wald und flüstert Stefan und mir Erinnerungen ins Ohr. Ein audiophones Memory-Spiel quasi für in die Jahre gekommene Kindsköpfe, die sich regelmäßig ihre Auszeiten von der oft stressigen und grellen Jobroutine nehmen. Raus in die Natur. Frische Luft atmen, zur Ruhe kommen, den Kopf durchpusten lassen. „Showkind“ Wolter sucht immer wieder bewusst diesen Spagat. „Aus einem ganz einfachen Grund“, wie er sagt. „Es tut einfach nur gut.“

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