„Bis der Akku leer ist“

„Bis der Akku leer ist“

 27. März 2021

Es gibt immer einen Weg

Der Spaziergang der Gegenwart in die Vergangenheit neigt sich dem Ende zu. Wir erreichen eine Lichtung. So richtig mag sich der Frühling noch nicht zeigen. Die Bäume kahl, das Grün der Wiese eher gelb. Aber nicht so grell wie die Spots im Fernsehstudio. Obwohl: Im Moment leuchten die Scheinwerfer wegen der Corona-Pandemie eher im Glimm-Modus. Derzeit läuft nicht viel. „Klar überlege ich, wann und wie wir weitermachen“, erzählt Wolter. Aber bange machen gilt nicht. „Es gibt immer einen Weg.“ Zurück zum Hörfunk? Zur heimlichen Liebe des Unterhalters. „Eher nicht, die Freiheiten, die wir in Bamberg oder Kiel hatten, die gibt es nicht mehr.“ Als Stefan das sagt, setzt er einen Blick auf, der mich an einen der ersten Radio-DJs in Deutschland überhaupt erinnert. Chris Howland. „Ein Held meiner Jugend“, schwärmt Wolter. „Der hatte Charme!“

Und dann plaudern wir auf dem restlichen Heimweg über andere Größen des Showgeschäfts. Hans Joachim Kuhlenkampf, Günther Jauch, Leo Sayer, oder Carlo von Tiedemann. Später, in Stefans Haus blättern wir noch einmal durch einen Aktenordner. Alles Hörerpost aus Bamberger Radio-Zeiten: Als Wolter eine Nachtsendung moderiert, die damals von einem Bordell gesponsert war. Zum Leidwesen der Stadtoberen. Fast wirkt es so, als wäre Wolter ein bisschen melancholisch. „Ich liebe Nostalgie.“

Der beste Mix der 70er, 80 und 90er

Im Hintergrund stehen etwa 7.000 Singles und Tausende LP und Maxis im Regal. „Und jede davon hat eine Geschichte.“ Von A wie Abba bis Z wie Zappa… In Vinyl ist Wolter nicht mehr unterwegs. Diese Zeiten sind vorbei, aber die Erinnerung daran ist noch lebendig. „Und die Musik der 70er und 80er, die ist und bleibt super, super gut. Und zwar solange, bis der Akku leer ist.“

„Klar bin ich ein Nostalgiker“
Vorbild und Freund: Carlo von Tiedemann

Showbilder: Stefan Wolter – Bild Chris Howland (wikipedia)

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