
Ein Vormittag am Rand der nordrhein-westfälischen Stadt Eschweiler bei Aachen. Rica Reinisch fährt mit ihrem Auto vor und begrüßt mich mit einem strahlenden Lächeln. Falsch: Denn es ist ein Lachen, ein ansteckendes, ein von Herzen kommendes. „Das entspricht meinem Naturell“, sagt die großgewachsene Frau mit der „Löwenmähne“. Frei nach Karl Valentin: „Ein Optimist ist ein Mensch, der die Dinge nicht so tragisch nimmt, wie sie sind.“ Wir fahren zu Rica Reinischs Zuhause. Eine Wasserburg, in der sie mit ihrem Mann, dem renommierten Innenarchitekten Harald Klein und ihrer Familie lebt. Mondän. Umringt von einem Burggraben.

Ich flachse: „Hey, du hast den Pool vor der Haustür.“ „Ja, da war ich auch schon einmal drin. Aber dann kam eine Wasserschlange, da war es aus. Seither schwimme ich lieber woanders.“ Am liebsten im Meer. Ihrem Element, dem Wasser ist die dreifache Goldmedaillen-Gewinnerin von Moskau treu geblieben. Dann verschwindet die Mutter von Tochter Nastasia (32) und Sohn Marcel (37) in der Burg. Ihr Mann Harald hat schon Kaffee aufgesetzt. Kurze Zeit später stehen Marmelade, Käse, Salami, Tomaten, Schinken und Milch auf dem Tisch auf der großen Terrasse. Gemeinsames Frühstück und plaudern.

Geboren in Seifhennersdorf bei Görlitz, verlebt Rica Reinisch eine unbeschwerte Kindheit. Das Zittauer Gebirge liegt vor der Haustür. Mutter Reinisch ist Schiffbau-Schlossermeisterin, der Vater Weber. Viel Zeit verbringt die damals kleine Rica auch auf Usedom. Denn die Mama stammt aus Greifswald. „Wir waren oft dort, und ich liebe die Insel bis heute.“ Wohl auch, weil Usedom als eine der sonnenreichsten Gegenden im Lande gilt. Das hat offenbar abgefärbt.
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