Doch jetzt, im Frühjahr, wenn der Schnee noch nicht ganz verschwunden ist, wachsen hier Krokusse. Tausendfach weiße und violette Farbtupfer. Genauso wie weiter oben an der Oberstaller-Alm. Einem hübschen Ensemble aus fast 20 zweigeschossigen Holz-Häusern und großzügigen Weideflächen für Schafe und Rinder. Die Mitte des Almdorfes ziert die Schutzengelkapelle und ein plätschernder Brunnen. Die Gebäude sind zum Teil uralt, liebevoll und immer wieder erneuert und in Schuss gehalten.
Früher lebten die Bauernfamilien den ganzen Sommer über hier oben auf fast 1.900m Seehöhe. Innervillgraten war in dieser Zeit zwar nicht ausgestorben, aber kaum bevölkert. Erst im September zogen die Bauern wieder ins Tal hinunter. Mehr als 500 Jahre lang folgten die Menschen hier diesem Lebensrhythmus.
Heute sind die Almhütten beliebte Ferienunterkünfte
Erst in den 1960er Jahren änderte sich das. Weil Autos oder Traktoren die Almen über ausgebaute Straßen leichter erreichten. Abends kehrten die Bauern wieder zurück in ihre Einhöfe, die bis heute wie kleine Festungen an den Steilhängen über dem Tal thronen. Die Almhütten verloren zum Teil ihre Funktion als sommerlicher Zweitwohnsitz. Inzwischen gelten sie bei Gästen aber als beliebte Urlaubsunterkünfte. Einfach, rustikal, ruhig und mit einzigartigen Ausblicken. Weitab von Stress und Trubel. Orte der Rückbesinnung auf das, was vielleicht wirklich wichtig ist. Auf ein einfaches Leben, das aber unbezahlbar ist.
Kamelisenalm mit Fatima-Kapelle Villgrater Berge Einfach… ruhig und schön