Wir biegen nach Woldegk ein, fahren zum großen Parkplatz. Fünf Windmühlen stehen hier und machen Woldegk zu DER Mühlenstadt Deutschlands. Frau und Herr Müller scheinen aber nicht da zu sein. Kein Mensch auf weiter Flur. Das lässt Frank Zeit für politisch-historische Betrachtungen.
Wir schultern den Rucksack und ziehen los. Vorbei am alten Bahnhof in Richtung Hügelland. Von der Weichseleiszeit geformt, schwingen sich mehrere Kuppen in die Höhe. Fast lieblich. Durch Wald gehen wir, vorbei an Weiden und Feldern. Die Luft ist warm, sie duftet nach Getreide und Kornblumen. Keine halbe Stunde später verlassen wir die kleine Straße und biegen ab in die Feldmark. Ein Schild weist den Weg: „Helpter Berg.
In einiger Entfernung steht eine Sendemastanlage. Sie versorgt die Region mit gutem Telefon- und TV-Empfang. Das ist uns gerade ziemlich wurscht. Stattdessen marschieren wir weiter durch kniehohes Gras. Bis zum Waldrand.
Hinein. Es kann nicht mehr weit sein. „Das ging ja schnell“, wundert sich mein Kumpel Frank. „Ich dachte, das wird eine richtig lange Wanderung.“ An einem weiteren Schild machen wir eine kleine Pause und lachen. Tafelberg und Helpter Berg.
„Hier sind wir richtig. In Südafrika und Meckpomm – und das gleichzeitig,“ merke ich an. „Und in Südamerika waren wir gestern auch schon. Das muss uns erstmal jemand nachmachen“, erwidert Frank. „Abenteuer liegen quasi vor der Haustür.“
Nun wird es etwas steiler. Durch die dichten Baumreihen bahnt sich der Trampelpfad. Der Gipfelaufbau wartet mit einem ca. 150 Meter langen und steilen Anstieg. Wir holen tief Luft. „Komm, das packen wir auch noch“, sprechen wir uns Mut zu und grinsen.