Um Missverständnissen vorzubeugen: Walter Laserer ist nicht der jüngere Bruder des Schauspielers Terence Hill. Auch wenn manche das meinen. Zugegeben: Der 61-Jährige hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit Mario Girotti, wie Hill mir bürgerlichem Namen heißt. Doch ansonsten gibt es kaum Parallelen. Terence Hill verdiente mit mit Italo-Western sein Geld, Walter Laserer suchte sich ein völlig anderes Genre.
Zunächst lässt sich der Gosauer zum Förster ausbilden, anschließend nimmt er ein Studium der Vermessungs-Technik auf. Doch schon als Bub zieht es Laserer in die Berge. Gerade einmal knapp drei Jahre alt, steht er auf Skiern. Gemeinsam mit seinen vier Geschwistern erkundet er im Sommer die Bergwelt, wandert, steigt auf Gipfel, klettert, lernt in und von der Natur. „Sie ist das beste Lernfeld für Kinder und Jugendliche,“ sagt Laserer. „Klettern lernst du nicht online.“ Draußen probiert er sich aus und sammelt wichtige Erfahrungen. „Ich habe in der Natur sehr früh begonnen, Grenzen zu entdecken – meine Grenzen. Und ich habe gelernt, Ängsten mit gesundem Selbstvertrauen zu begegnen.“
„Die Berge sind mein Leben“
Das hilft ihm bis heute. In seinem Beruf als Bergführer, Expeditionsbergsteiger, als Vortragsredner und Teambuilder in Firmen, als Abenteurer. Seit 1983 ist Laserer als Berg- und Skiführer weltweit tätig. 1988 gründet er mit 27 Jahren gemeinsam mit seinem älteren Bruder Herbert seine Alpinschule. Er macht sein Hobby zum Beruf. „Die Berge sind mein Leben“, sagt der Vater einer Tochter.
„Egal, ob ich mit Gästen auf hohe Gipfel steige, mit ihnen durch steile Wände klettere oder mit Skiern zu Tal wedele.“ Bis vor wenigen Jahren verschickt die Alpinschule einen fast 100 Seiten umfassenden Katalog an ihre Kunden. Inhalt: Abenteuer, Bergreisen und Ausbildungsprogramme. In Österreich und fast überall auf dem Erdball. Von den Alpen bis zur Antarktis, von Gosau bis nach Neuguinea, vom Dachstein bis zum Everest. Der Papierkatalog ist Geschichte, inzwischen finden sich die Angebot online. Was sich nicht geändert hat: Laserer ist ein Weltenbummler und auf seine recht spezielle Art auch ein Entdecker. Lebensmotto: „Alles ist im Fluss.“