Anfang der 2000er Jahre beginnt der Abenteurer damit, sich den höchsten Bergen der Kontinente zu widmen. 2004 steht der Österreicher mit einem Gast auf dem Elbrus. Mit 5.642m gilt der Berg im Kaukasus (je nach Definition) als höchster Berg Europas. Im selben Jahr folgen der Mount McKinley (Denali 6.194m) in Alaska und der Aconcagua (6.959m) in Südamerika. Im Schlepptau immer zumindest einen Gast. Damals reift die Idee, alle sieben Spitzen der Kontinente zu besuchen.
2005 ist der Kilimandscharo (5.895m) in Ostafrika an der Reihe, wenig später die Carstens-Pyramide (4.884m) im westlichen Neuguinea. Der höchste Berg Ozeaniens hat es Laserer offensichtlich besonders angetan. Mehrfach stapft er durch den Dschungel und klettert auf den technisch wohl anspruchsvollsten Gipfel der 7-Summits. Allein in das Gebiet des Berges zu kommen, ist schon eine Herausforderung. „Hier gibt es kaum vorgegebene Routen, dafür aber rivalisierende Stämme der indigenen Bevölkerung“, erzählt der Unternehmer und Bergführer. „Die Logistik dahinter ist schon eine Challenge. Das kostet nicht nur Energie, sondern den ein oder anderen Geldschein.“
„Diese Momente vergisst du nie„
Viel Geld kostet auch die Besteigung des Mount Vinson (4.892) in der Antarktis. Allein der Weg in Richtung Südpol ist ein teures, „aber absolut lohnendes Erlebnis“, findet Laserer. Um den höchsten Berg der Erde, den Mount Everest, macht er lange Zeit einen Bogen. Doch im Mai 2006 erreicht er die Stirn des Himmels (Sagarmatha), wie der 8.848m hohe Gipfel auf Nepali heißt. Mit dabei an jenem frühen Morgen zwei Hobbybergsteiger aus Bayern und der Schweiz. In den Folgejahren steht er zwei weitere Male auf dem Dach der Welt.
„Das sind Momente, die vergisst du nie“, erinnert sich der Alpinist, der sich früher gelegentlich auch mit dem Gleitschirm den Abstieg in die Täler erspart. Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre gehört Laserer zu einer kleinen Schar neugieriger Paraglider. „Die Schirme waren sehr schwer und längst nicht so ausgereift wie heute. Im Prinzip waren das ziemliche Fetzen“. In Südamerika segelt der Österreicher von den hohen Bergen, um nach der Landung gleich auf den nächsten 6000er zu steigen. „Für mich war das eine logische und konsequente Weiterentwicklung des Alpinismus. Damals jedenfalls.“
Heute sieht der Mann das anders. In den Gebirgen dieser Welt sollte es nicht immer höher, schneller und riskanter zugehen. Ein Schlüsselerlebnis am Denali in Alaska bringt Laserer zu dieser Erkenntnis. Eine Winterbesteigung des höchsten Berges Nordamerikas. Obwohl die Vorbereitung optimal läuft, die Logistik bis ins kleinste Detail durchgespielt und geplant ist, überleben der Abenteurer und seine Kameraden nur knapp. Am Gipfel herrschen eisige Temperaturen von fast 60 Grad minus, es stürmt. Keine Sicht. „Wir hatten Glück“, sagt Laserer. „Wenn der Zufall über Leben oder Tod entscheidet, hat das nichts mehr mit meinen Fähigkeiten am Berg zu tun. Das brauche ich nicht.“