Aslan hörte aufmerksam zu. Dass Hyänen schlau sind und sehr sozial, wusste der Löwe. Das hatte er immer wieder beobachtet. Dass Sırtlan nun vorbeischaut, bestätigte zudem, dass Hyänen wohl auch mutige Wesen sind. Was also könne der Gast ihm Gutes empfehlen, wollte Aslan wissen. Sırtlan kramte eine gelbe Blume hervor.

Wenn Aslan auf der Blüte eine Zeit lang kaue, verflögen die Zahn-Schmerzen. Wie diese Pflanze denn heiße, fragte der Löwe überrascht nach. Sırtlan seufzte. Die Blume sei namenlos, niemand habe ihr je einen Namen zugedacht. Wenn Aslan wünsche, könne er die Blüte taufen. Neugierig nahm der alte Löwe die gelbe Blume, steckte sie in sein Maul und schob sie mit seiner Zunge zum schmerzenden Zahn. Er kaute, doch eine Linderung wollte sich nicht einstellen. Auch nach einer Stunde nicht.

Aslan wurde langsam ungeduldig. Ob Sırtlan ihn getäuscht habe, fragte der Löwe. Die Hyäne lächelte sanft. Bestimmt nicht, antwortete sie. Er solle etwas mehr Geduld haben. Dann drehte sie sich um und verschwand. Aslan war enttäuscht. Einen alten Löwen so zum Narren zu halten, dachte er. Das sei respektlos und ungezogen. Er spuckte die zu einem Brei zermalmte Blüte aus. Müde sah er aus, gezeichnet vom Schmerz. Es war inzwischen später Nachmittag geworden. Die anderen Löwen waren auf Pirsch.